Zeitung: E.ON Ruhrgas will Gazprom-Beteiligung veräußern
Stand: 24.11.2010
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Moskau - E.ON Ruhrgas will laut einem Pressebericht seinen 3,5-Prozent-Anteil am russischen Energieversorger Gazprom an die russische Vnesheconombank verkaufen. Das berichtet die russische Wirtschaftszeitung "Kommersant" unter Berufung auf mehrere mit den Plänen vertraute Quellen. Der Anteil sei derzeit umgerechnet rund 3,4 Milliarden Euro wert.
Über den Verkauf wollten Ministerpräsident Wladimir Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) persönlich verhandeln. Putin kommt ab Freitag zu einem zweitägigen Besuch nach Deutschland.
E.ON Ruhrgas ist seit dem Kauf der Ruhrgas AG im Jahr 2003 die Erdgas-Tochter von E.ON. Ruhrgas hatte bereits seit den 70er Jahren enge Verbindungen zu Gazprom und sich um die Jahrtausendwende bei dem russischen Energieriesen eingekauft. Zuletzt hatte E.ON Ruhrgas seinen Anteil allerdings bereits von 6,5 Prozent auf 3,5 Prozent reduziert.
E.ON Ruhrgas ist heute direkt an mehreren Großprojekten von Gazprom beteiligt, so an der Ausbeutung eines riesigen Erdgasfelds in Westsibirien oder am Bau der Gas-Pipeline am Grund der Ostsee. Zuletzt hatte E.ON einen Strategieschwenk angekündigt. So will der Konzern sich künftig stark auf aufstrebende Märkte wie Asien oder Südamerika konzentrieren. Laut "Kommersant" gehört auch der Verkauf der Gazprom-Beteiligung zur Neuausrichtung des deutschen Energiekonzerns.
E.ON: Verkauf von Gazprom-Beteiligung Spekulation
Der größte deutsche Strom- und Gasanbieter hat den Bericht über den bevorstehenden Verkauf als Spekulation bezeichnet. Ein Konzernsprecher wollte am Mittwoch entsprechende Angaben nicht näher kommentieren.