WWF: Biogasboom treibt Pachtpreise für Agrarflächen
Stand: 22.02.2011
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München - Der Boom großer Biogasanlagen bedroht einem Bericht von Report München zufolge Familienbetriebe in ihrer Existenz. Großinvestoren sicherten sich riesige landwirtschaftliche Nutzflächen, um Mais für die lukrative Bioenergieerzeugung zu beschaffen, berichtet das ARD-Magazin unter Berufung auf eine Studie der Umweltschutzorganisation WWF. Die Pachtpreise für Agrarflächen in Ostdeutschland hätten sich in den vergangenen drei Jahren nahezu verdreifacht.
Laut WWF kann mit der über Strompreise subventionierten Biomasse ein rekordverdächtiger Erlös von jährlich rund 3.000 Euro pro Hektar erzielt werden. Das sei fast zehnmal so viel wie Bauern sonst an EU-Förderungen durchschnittlich pro Hektar erhielten. Rund 60 Prozent der Bauern in Deutschland seien auf knappe Pachtflächen angewiesen und fürchteten um ihre Zukunft.
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) will wegen der wachsenden Konkurrenz zwischen Nahrungsmittel- und Energierohstoffproduktion die Biogas-Förderung kappen. In der vergangenen Woche warnte sie auch vor höheren Energiepreisen. Die Preisspirale dürfe nicht durch die Förderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz weiter angetrieben werden. Deshalb werde die Förderung von Öko-Energien überprüft.