Wintershall-Vorstand Heuchert soll neuer Vorstandschef bei VNG werden
Stand: 31.08.2009
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Leipzig - Laut Medienberichten steht beim drittgrößten deutschen Gasimporteur VNG (Leipzig) überraschend ein Vorstandswechsel an. Die "Mitteldeutsche Zeitung" und "Die Welt" berichteten am Samstag, dass der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Karsten Heuchert neuer Vorstandschef des Unternehmens werden solle. Danach will sich der Aufsichtsrat bereits bei seiner Sitzung am 10. September auf den Vorstand der Wintershall AG, Karsten Heuchert, als Nachfolger von Vorstandschef Ewald Holst einigen. Holst hatte 2008 seinen Vertrag bis 2010 verlängert.
Für die Personalie war zunächst keine Bestätigung zu erhalten. Der Chef der Beteiligungsgesellschaft VuB, Andreas Reinhardt, sagte der dpa: "Ich kann dazu leider keinen Kommentar abgeben." In der VuB sind die VNG-Anteile der Kommunen gebündelt. Nach Informationen der "Mitteldeutschen Zeitung" soll Wintershall-Vorstand Rainer Seele der künftige Aufsichtsratsvorsitzende werden.
Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat unterstützen laut einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Samstag) Heuchert als Nachfolger. "Ich bin sicher, dass er die Kenntnisse über die Gaswirtschaft, insbesondere der Ferngaswirtschaft, die er auch als Mitglied des Vorstandes der Wintershall gesammelt hat, zum Vorteil der VNG einbringen wird", sagte der stellvertretende VNG-Aufsichtsratschef, Jürgen Behm, der Zeitung. Heuchert sei von Beginn an, bis auf eine dreijährige Unterbrechung, im Aufsichtsrat der VNG.
Möglicherweise will sich Wintershall in Position bringen, wenn die Aktien des bisherigen Mehrheitseigners EWE (Oldenburg) verkauft werden. Das Bundeskartellamt hatte erst vor wenigen Tagen den Verkauf des Aktienpakets von knapp 48 Prozent an den Karlsruher Stromkonzern EnBW genehmigt. Allerdings wollen die anderen Anteilseigner EnBW nicht das gesamte Paket lassen. Der Verkauf ist zustimmungspflichtig. "EnBW ist willkommen, aber nicht in dieser Höhe", sagte VuB-Chef Reinhardt. In welchem Umfang Aktien übernommen würden, darüber müssten sich die Aktionäre einigen.
Laut "Welt" wurde EnBW nicht über einen möglichen Vorstandswechsel informiert. "Formal betrachtet müssen wir in diese Abläufe noch nicht eingebunden sein, weil wir noch keine Gesellschafter sind," sagte EnBW-Sprecher Dirk Ommeln der dpa.