Wintershall plant Investitionen in Milliardenhöhe
Stand: 18.03.2010
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Kassel - Das Energie-Unternehmen Wintershall will Milliarden in die Erschließung und Förderung von Erdgas und Erdöl investieren. Für bereits identifizierte Projekte sollten in den kommenden drei bis vier Jahren rund drei Milliarden Euro fließen, berichtete die 100-prozentige Tochter des Chemieunternehmens BASF am Donnerstag. Die Beträge fließen in Gas- und Ölfelder in Norwegen, Großbritannien, Russland, Argentinien und Arabien. 2009 hatte Wintershall seine Investitionen in dem Segment auf rund 740 Millionen Euro reduziert.
Dazu kommen nach Angaben von Vorstandschef Rainer Seele allein in diesem Jahr Investitionen von 600 Millionen Euro in Pipelines und Speicher für das Erdgas-Handelsgeschäft, das Wintershall zusammen mit der russischen Gazprom betreibt. In den kommenden Jahren liegen die Gesamtinvestitionen bei 1,5 Milliarden Euro.
Zentrales Projekt ist die geplante Pipeline "North Stream" durch die Ostsee, deren Baustart im April bevorstehe. Die rund 1200 Kilometer lange Röhre soll vom russischen Wyborg ins vorpommersche Greifswald führen und das deutsch-russisch-niederländisch- französische Eigentümerkonsortium rund 7,4 Milliarden Euro kosten. Bereits im Herbst 2011 soll russisches Gas durch die Leitung nach Westeuropa fließen.
Nach Seeles Worten will Wintershall langfristig den Öl-Anteil steigern. Er beträgt derzeit um die 40 Prozent der Gesamtproduktion. Wintershall plant zudem eine weitere Steigerung der Produktion in den eigenen Feldern. Für 2010 ist eine Öl- und Gasproduktion in einer Menge geplant, die dem Energiegehalt von 140 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl entspricht. 2009 waren es 136 Millionen.
Im vergangenen Jahr hat Wintershall wegen des gesunkenen Ölpreises einen deutlich verringerten Anteil von 11,36 Milliarden Euro zum BASF-Umsatz beigetragen. Als Jahresüberschuss überwiesen die Kasseler 712 Millionen Euro. Das waren 25,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Wintershall ein verbessertes Ergebnis bei nahezu unverändertem Umsatz.