Kassel - Der Kasseler Gasversorger Wingas will Klage beim Oberlandesgericht Düsseldorf (OLG) gegen die Regulierungsentscheidung zum Ferngaswettbewerb einreichen. Der Geschäftsführer der Tochterfirma Wingas Transport, Ingo Neubert, sagte der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires am Donnerstag, man halte die Entscheidung der Bundesnetzagentur, wonach die betroffenen Unternehmen keinem Wettbewerb ausgesetzt sind, «für nicht nachvollziehbar».
Die überregionalen Ferngas-Pipelines waren bisher von der Regulierung ausgenommen. Die Bundesnetzagentur hatte Ende September jedoch angekündigt, diese Netze künftig in ihre Kostenüberprüfungen mit einzubeziehen. Nun müssen die Unternehmen - unter ihnen neben Wingas Transport auch die Gasnetz-Töchter von Gasunie Deutschland,
E.ON und RWE - innerhalb von zwei Monaten ihre Unterlagen offenlegen. Ab 2010 werden sie dann in die sogenannte Anreizregulierung einbezogen, die für die übrigen
Netzbetreiber bereits im Jahr 2009 startet.
Neubert sagte, er sei zuversichtlich, auch das OLG Düsseldorf zu überzeugen. Wingas Transport verfügt über ein 2000 Kilometer langes Gasleitungsnetz mit einer jährlichen Durchleitungskapazität von 30 Milliarden Kubikmetern. Demnächst kommen noch die Norddeutsche Erdgasleitung (NEL) und Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung (OPAL) hinzu. Die 1993 gegründete Wingas ist ein Gemeinschaftsunternehmen der BASF-Tochter Wintershall und der OAO Gazprom mit Sitz in Kassel.