Waldbesitzer im Norden erleben Boom beim Brennholzverkauf
Stand: 16.10.2005
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Pronstorf (dpa) - Die stark gestiegenen Preise für Heizöl und Gas haben den Waldbesitzern in Schleswig-Holstein einen Boom beim Brennholzverkauf beschert. "Das Selbstsägen hat gewaltig zugenommen. Das ist mir sehr lieb", sagte der Vorsitzende des schleswig-holsteinischen Waldbesitzerverbandes, Hans-Caspar Graf zu Rantzau, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Wer in den Wald gehe, um selbst Brennholz zu sägen, bekomme ein neues Verhältnis zum Wald und die Anliegen der Waldbesitzer, sagte er.
Ein wichtiges Thema für Graf zu Rantzau ist die Sicherheit. Viele Kunden seien zwar mit modernen Motorsägen ausgerüstet, verfügten aber nicht über die notwendige Ausrüstung wie Sicherheitsschuhe und -hosen sowie Helme. "Motorsägen können sehr üble Verletzungen verursachen", warnte der Gutsherr, der über Laub- und Mischwälder im Kreis Segeberg verfügt. Jeder, der im Wald arbeiten möchte, werde aber eingehend auf die Gefahren aufmerksam gemacht. "Wir wollen künftig Informationsblätter verteilen", kündigte er an.
Für die Privatwaldbesitzer ist der Aufschwung bei der Nachfrage nach Brennholz wirtschaftlich sehr wichtig, betonte Graf zu Rantzau. Nach dem Krieg sei 60 Prozent des Waldertrages Brennholz gewesen. In den Zeiten des billigen Öls sank der Anteil gegen Null. "Die Nachfrage ist jetzt so hoch, dass wir praktisch kein Laubholz mehr billig als Industrieholz oder für die Parkettherstellung verkaufen müssen.
Einen wichtigen Tipp hat der Waldexperte für alle Freunde des Holzfeuers: "Brennholz muss immer mindestens zwei Jahre an der frischen Luft getrocknet werden." Je höher der Wasseranteil, desto geringer die Verbrennungstemperatur. Ein heisses Feuer russt nicht und ist umweltfreundlich.