VNG schließt Erdgas-Liefervertrag mit polnischer Firma
Stand: 09.10.2008
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Leipzig - Der um seine Eigenständigkeit ringende ostdeutsche Energieversorger Verbundnetz Gas AG (VNG) hat mit dem polnischen Marktführer Polskie Górnictwo Naftowe i Gazownictwo S.A.(PGNiG) einen Vertrag über Erdgaslieferungen abgeschlossen. Ein VNG-Sprecher sagte am Donnerstag in Leipzig, das Dreijahresabkommen sei ein weiterer wichtiger Schritt für eine enge Partnerschaft im europäischen Energiebinnenmarkt.
Danach sollen ab dem 1. Oktober 2008 insgesamt 16,5 Milliarden Kilowattstunden Erdgas von der VNG an die PGNiG geliefert werden. VNG beliefere das polnische Unternehmen aus seinem internationalen und diversifizierten Einkaufs- und Speicherportfolio für Erdgas und garantiere deshalb eine hohe Liefersicherheit und -zuverlässigkeit. Beide Partner haben den Angaben zufolge bereits seit 1992 feste Lieferbeziehungen. Der neue Liefervertrag gehöre zur VNG-Strategie, die langfristig ihren Erdgasabsatz im Ausland ausbauen will.
Um den Einfluss bei dem Leipziger Gasversorger gibt es derzeit einen Machtkampf. Der Oldenburger Energieversorger EWE, der bereits 47,9 Prozent an dem Unternehmen hält, will seine Beteiligung weiter ausbauen und die Anteile der ostdeutschen Stadtwerke an der VNG übernehmen. Dadurch würden diese ihre Sperrminorität von 25 Prozent verlieren und EWE könnte seinen Anteil auf über 50 Prozent anheben. Die sächsische Staatsregierung befürchtet eine Verlagerung des Firmensitzes, sollte EWE die Oberhand bei VNG bekommen.