Verlegung der Ostseepipeline auf der Zielgeraden
Stand: 27.09.2010
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Sassnitz – Der Bau der deutsch-russischen Ostseepipeline geht offenbar deutlich schneller voran als geplant. Projektleiter Georg Nowack spricht von einem Zeitvorsprung von fast vier Wochen. Demnach werde die Verlegung des insgesamt 82 Kilometer langen Trassenabschnitts in den deutschen Küstengewässern voraussichtlich bereits in der zweiten Oktoberhälfte abgeschlossen sein.
Nach der Trassenverlegung im Greifswalder Bodden durch das Verlegeschiff "Castoro 10" traf am Wochenende das deutlich größere Verlegeschiff "Castoro 6" im Seegebiet vor Rügen ein. Das 152 Meter lange Spezialschiff der italienischen Reederei Saipem soll in den nächsten Monaten den ersten Pipelinestrang in Richtung der dänischen Insel Bornholm weiterbauen.
Dazu wird der wasserdicht verschlossene, östlich von Rügen auf dem Meeresboden abgelegte Strang wiederaufgenommen und in die Fertigungsstraße der "Castoro 6" geführt. An Bord des Schiffes werden an den Rohrstrang weitere, jeweils zwölf Meter lange Rohrsegmente angeschweißt, die von Schiffen rund um die Uhr vom Betonummantelungswerk Mukran zum Verlegeort angeliefert werden. Pro Tag wächst die sogenannte Nord-Stream-Leitung dann um jeweils etwa drei Kilometer.
Das erste sibirische Erdgas soll Ende 2011 durch die Ostseepipeline nach Europa fließen. Nach Fertigstellung des Zwillingsstrangs ein Jahr später werden jährlich rund 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas durch die 1220 Kilometer lange Meeresleitung geliefert.