Verkauf der Berliner Gasag gescheitert
Stand: 10.05.2010
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Berlin - Der Verkauf des größten regionalen Gasversorgers Deutschlands, der Berliner Gasag, ist laut Zeitungsberichten vorerst gescheitert. Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, zogen die beiden Energiekonzerne E.ON und Vattenfall ihr Verkaufsangebot zurück. "Das gemeinsame Verkaufsverfahren mit E.ON ist beendet", sagte ein Sprecher von Vattenfall dem Blatt. Den Verhandlungsteilnehmern zufolge scheiterten die Gespräche am Preis. Laut einem Vattenfall-Sprecher sei auch die Finanzkrise ein Grund dafür. Der Berliner Gaskonzern wollte die Berichte nicht kommentieren.
Die Energieriesen Vattenfall und E.ON halten die Mehrheit an der Gasag. E.ON besitzt über seine Tochter E.ON Ruhrgas den Angaben zufolge 36,9 Prozent der Anteile, Vattenfall 31,6 Prozent. Das restliche Drittel hält der französische Energieriese Gaz de France (GDF), der auch an einer Übernahme der Gasag-Mehrheit interessiert war. Allerdings hatten die Franzosen nach Angaben aus Verhandlungskreisen nur für den E.ON-Anteil geboten.
Die Finanzkrise erschwere vielen Unternehmen Kreditaufnahmen für Übernahmen, sagte Vattenfall-Sprecher Hannes Hönemann der "Berliner Morgenpost". Auch ein E.ON-Sprecher sagte, es gebe bislang keine Entscheidung über einen etwaigen Gasag-Verkauf.
Laut "Berliner Zeitung" wollten E.ON und Vattenfall zusammen mindestens 700 Millionen Euro einnehmen. Der bis zum Schluss verbliebene Interessent Thüga, Deutschlands fünftgrößter Energiekonzern, habe aber deutlich weniger geboten.
Die Gasag versorgt rund 650 000 Kunden in Berlin und Umgebung mit Gas. Der Umsatz lag 2009 den Angaben zufolge bei 1,14 Milliarden Euro.