Verband "Haus und Grund" rät zum Anbieterwechsel bei Gas und Öl
Stand: 11.01.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Berlin - In Anbetracht steigender Heizkosten ruft der Verband der Wohnungseigentümer "Haus und Grund" dazu auf, den Anbieter für Gas und Heizöl zu wechseln. Verbraucher sollten den Wettbewerb auf dem Gasmarkt nutzen und Angebote vergleichen. Dies sagte Verbandssprecher Alexander Wiech der Nachrichtenagentur dapd. Für den Fall, dass der aktuelle Anbieter den Preis erhöht, empfiehlt Wiech einen Wechsel. "Nur so kann man ein Signal auf dem Markt setzen", sagte er. Beim Heizöl seien die Verbraucher es schon gewöhnt, unterschiedliche Angebote einzuholen.
Der Energiedienstleister Techem hatte in der vergangenen Woche auf gestiegene Energiepreise für das Jahr 2010 verwiesen. Bei der Heizkostenabrechnung für ölbeheizte Gebäude müssten sich die Bundesbürger einer Prognose zufolge auf eine Kostensteigerung von 30 bis 50 Prozent einstellen. Bei Gas seien es sieben bis acht Prozent.
Das liege an einem gestiegenen Heizenergieverbrauch in den Monaten Oktober bis Dezember im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von durchschnittlich über 20 Prozent. Die Entwicklung sei witterungsbedingt.
Dem Deutschen Wetterdienst zufolge war es 2010 mit durchschnittlich 7,9 Grad Celsius etwa 0,3 Grad kühler als im langjährigen Mittel. Der Dezember lag sogar 4,2 Grad unter dem Durchschnittswert.
Auch bei Gas Tendenz zu deutlicher Preissteigerung
Zudem stiegen laut Techem die Heizölpreise für das Jahr 2010 gegenüber 2009 durchschnittlich um 22 Prozent. Im Gegensatz dazu sei der Gaspreis um 13 Prozent gefallen. Das liege vor allem an der zeitlich verzögerten Preisanpassung. Die Tendenz gehe jedoch auch beim Gas "deutlich zu einer Preissteigerung", hieß es.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts stieg der Verbraucherpreisindex für leichtes Heizöl, das von privaten Haushalten genutzt wird, von Januar bis November 2010 um rund 15 Punkte. Während er im Januar noch bei 111,5 Punkten lag, erreichte er im November bereits 126,7 Zähler. Die Zahlen für Dezember will das Statistikamt am Freitag vorstellen.
Heizkostenabrechnung genau prüfen
Der Sprecher des Deutschen Mieterbunds, Ulrich Ropertz, sagte, bei der endgültigen Heizkostenabrechnung komme es auch darauf an, ob der Eigentümer oder Vermieter bei Höchstpreisen oder bei einer relativen Preisstabilität getankt habe. Er rät Mietern, die Heizkostenabrechnung für das Jahr 2010 ganz genau zu prüfen.
Allerdings hätten die wenigsten Mieter einen Überblick, worauf sie zu achten haben. Als erste Orientierung bietet der Mieterbund eine Checkliste an. Laut Ropertz ist aber in jedem Fall eine Beratung beim Mieterbund zu empfehlen. Diese könne "bestimmte Auffälligkeiten" aufzeigen, sagte Ropertz.
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