Washington (AFP) - Die USA gehen von riesigen noch unentdeckten Öl- und Gasvorkommen in der Arktis aus. Der künftig drohende Mangel an fossilen Brennstoffen kann nach Einschätzung von US-Experten mit Hilfe dieser Reserven deutlich hinausgezögert werden. Unter dem Nordpol lagerten geschätzte 90 Milliarden Barrel Erdöl, 47,3 Billionen Kubikmeter Erdgas und 44 Millionen Barrel Flüssiggas, teilte die US-Behörde für geologische Forschung (USGS) am Mittwoch (Ortszeit) mit.
Es handele sich um noch "nicht entdeckte, aber technisch förderbare" Ressourcen. 84 Prozent davon könnten mit
Offshore-Anlagen vor der Küste gefördert werden. Bei den Schätzungen gebe es jedoch einen gewissen Unsicherheitsfaktor, erklärte USGS-Forscher Donald Gautier.
Den US-Schätzungen zufolge haben die Vorkommen in der Arktis einen weltweiten Anteil von 13 Prozent am noch unentdeckten
Erdöl, von 30 Prozent am noch nicht entdeckten Erdgas und 20 Prozent am noch nicht lokalisierten
Flüssiggas. Der Umfang der bereits nachgewiesenen weltweiten Öl-Reserven ist derzeit mit 1,24 Billionen Barrel so hoch wie nie zuvor. Die weltweite Fördermenge bleibt unterdessen stabil, obwohl der Verbrauch von Jahr zu Jahr steigt.
Ein Drittel der geschätzten 90 Milliarden Barrel Öl unter der Arktis befinden sich laut USGS auf dem Gebiet des US-Bundesstaates Alaska, der Rest verteile sich auf das Gebiet Russlands, Kanadas und des zu Dänemark zählenden Grönlands. Neben den genannten Ländern erhebt auch Norwegen Anspruch auf die in der Arktis lagernden Rohstoffe. Die USA haben ihre Aktivitäten zur Energieförderung in der Arktis in der Vergangenheit ausgedehnt. Die Behörden erlaubten weitere Bohrungen nach Öl und
Gas im Meer. Von den bereits entdeckten Ölvorkommen in der Arktis mit einem Umfang von 40 Milliarden Barrel befinden sich mit 22 Milliarden Barrel gut die Hälfte auf US-Gebiet.