Ungarn will RWE-Anteil an Budapester Gasversorger kaufen
Stand: 09.12.2013
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Budapest/Düsseldorf - Der staatliche ungarische Energiekonzern MVM will noch vor Jahresende den 49-prozentigen Anteil von RWE am Budapester Gasversorger Fögaz kaufen. Das sagte Laszlo Koncz, Direktor von Fögaz, der regierungsnahen ungarischen Tageszeitung "Magyar Nemzet" (Montag). Die Mehrheitsanteile sollten weiterhin im Besitz der Stadt bleiben. RWE wollte den Zeitungsbericht nicht kommentieren.
Über den Kaufpreis wolle man auf Grundlage einer demnächst erwarteten Einschätzung internationaler Beraterfirmen verhandeln, sagte Koncz weiter. Fögaz habe in diesem Jahr mit hohen Verlusten kämpfen müssen, weil die Regierung eine Senkung der Energiepreise verordnet habe. Dennoch rechne man zum Jahresabschluss mit Gewinn, sagte Koncz. Fögaz beliefert rund 820.000 Kunden.
Ungarns rechtsnationale Regierung hat sich die Unabhängigkeit von ausländischen Playern auf dem Energiemarkt auf die Fahnen geschrieben, die sich angeblich auf Kosten der Verbraucher bereichern. Im Frühjahr 2014 stehen in Ungarn Parlamentswahlen an.
In Branchenkreisen ist bekannt, dass RWE seit einiger Zeit an einem Verkauf seines Joint-Venture-Anteils in Ungarn interessiert ist. RWE will sich wegen der hohen Schuldenlast und der stark geschrumpften Gewinne europaweit von Beteiligungen trennen.