Ukrainische Kartellbehörde fordert Milliarden von Gazprom
Lundquist Neubauer
Stand: 01.06.2017
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX
Moskau/Kiew - Zwischen Russland und der Ukraine tobt der Wirtschaftskrieg. Nun will Kiew Milliarden vom russischen Gaskonzern Gazprom - das Unternehmen nutze ein Monopol. Die ukrainische Kartellbehörde verlange 171,9 Milliarden Griwna (ca. 5,8 Milliarden Euro), weil Gazprom seine Monopolstellung beim Transit von Erdgas durch das Nachbarland ausnutze. Das teilte Gazprom am Mittwoch in Moskau mit bei der Vorlage des Geschäftsberichts für das erste Quartal 2017. Das Justizministerium in Kiew habe deshalb den Gazprom-Anteil am Gemeinschaftsunternehmen Gastransit gesperrt.
Seit Moskau 2014 die Krim annektiert hat und pro-russische Separatisten in der Ostukraine militärisch unterstützt, tragen Kiew und Moskau ihren Konflikt auch wirtschaftlich aus. Es gibt gegenseitige Importverbote, der Flugverkehr wurde eingestellt.
Vor einem Schiedsgericht in Stockholm hat der ukrainische Staatskonzern Naftogaz darauf geklagt, aus den Abnahmeverträgen für russisches Gas entlassen zu werden. Gazprom fordert, dass die Ukraine die Verträge erfüllt und Strafe zahlt. Der Streitwert aller Klagen und Gegenklagen übersteigt nach Presseberichten 70 Milliarden Euro.
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