Turkmenistan hat Interesse an Nabucco-Projekt der EU
Stand: 08.01.2010
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Baku/Moskau - Im Wettlauf um die Bodenschätze in Zentralasien hat Turkmenistan der Europäischen Union einen direkten Zugriff auf die Gasvorräte des ressourcenreichen Landes in Aussicht gestellt. Turkmenistan habe grundsätzlich Interesse am Nabucco-Projekt der EU. Das sagte der turkmenische Botschafter in Aserbaidschan, Annamamed Mamedow, am Freitag nach Angaben der Agentur Interfax in der Hauptstadt Baku. "Falls ausländische Staaten im Energiesektor zusammenarbeiten wollen, sind wir bereit dazu."
Mit etwa acht Billionen Kubikmeter an nachgewiesenen Reserven hat das autoritär regierte Turkmenistan die viertgrößten Gasvorkommen der Welt. Allein in den vergangenen Wochen eröffnete Turkmenistan je eine neue Pipeline nach China und in den Iran. Außerdem liefert das Land derzeit nur noch Gas nach Russland. Europas Ziel ist es, mit der geplanten Nabucco-Pipeline durch Aserbaidschan künftig unabhängiger von Russland und seinem Monopolisten Gazprom zu sein. Laut Medien in der Hauptstadt Aschchabad will der turkmenische Präsident Gurbanguly Berdymuchammedow im Februar zu Verhandlungen nach Paris reisen. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hatte bereits im vergangenen Oktober in der zentralasiatischen Republik Kasachstan Gespräche über eine Zusammenarbeit auf dem Energiesektor geführt.