Turkish Stream: Russlands neue Gasleitung nach Europa
Stand: 21.04.2015
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Moskau - Die neue Gaspipeline Turkish Stream soll von dem russischen Küstenort Anapa durch das Schwarze Meer über die Türkei bis an die griechische Grenze verlegt werden. Über die einzelnen Stränge der Leitung sollen künftig bis zu 63 Milliarden Kubikmeter jährlich fließen, davon 50 Milliarden für den europäischen Markt. Da die Projektierung noch läuft, stehen bisher weder alle Details noch die genauen Kosten fest.
Damit Russland das milliardenteure Vorhaben komplett verwirklichen kann, muss Griechenland dem Weiterbau der Turkisch Stream zustimmen. Dann könnten die Balkanstaaten und auch Italien mit Gas beliefert werden. Neben der Türkei und Griechenland haben auch Ungarn, Mazedonien und Serbien ihr Interesse an dem Projekt bekundet.
Das Vorhaben des russischen Staatskonzerns Gazprom ersetzt frühere Pläne für die transeuropäische Pipeline South Stream. Russland will damit von 2019 an auf die krisengeschüttelte Ukraine als bisher wichtigstes Transitland für Gas in die EU ganz verzichten.
Von den South-Stream-Plänen hatte sich Gazprom nach Kritik an der EU-Bürokratie im vergangenen Jahr verabschiedet. Der Energieriese nutzt aber denselben Ausgangspunkt in Anapa sowie die bereits produzierten Rohre für den Bau der Leitung. Rund 660 Kilometer lang durch das Schwarze Meer soll Turkish Stream zunächst führen, dann sind weitere 250 Kilometer geplant.
Bis Ende 2016 will Gazprom den ersten Strang verlegt haben. Von 2017 an will der Konzern zunächst 15,57 Milliarden Kubikmeter Gas durch die Leitung in die Türkei pumpen - für den Eigenverbrauch des Landes.