Tauschgeschäft zwischen BASF und Gazprom kommt wieder in Fahrt
Stand: 04.09.2015
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Ludwigshafen - Der Ende 2014 gestoppte Firmentausch zwischen Gazprom und BASF soll nun definitiv zu Ende gebracht werden. Die deutsche Chemiefirma BASF teilte am Freitag mit, sich nun von ihrem Gashandels- und Speichergeschäft zu verabschieden und stattdessen ihr Öl- und Gasförderung weiter zu verstärken. Bis Ende 2015 soll die Maßnahme abgeschlossen werden.
BASF und Gazprom hatten den Tausch wertgleicher Vermögensteile bereits im Dezember 2013 vereinbart, ihn aber ein Jahr später wegen der Spannungen zwischen Europa und Russland wegen des Ukraine-Konflikts gestoppt. Die EU-Kommission hatte der Transaktion bereits Ende 2013 zugestimmt.
Die hundertprozentige BASF-Tochter Wintershall erhält demnach den wirtschaftlichen Gegenwert von 25 Prozent plus einem Anteil an zwei Blöcken eines Erdgasfelds in Westsibirien, die gemeinsam von beiden Unternehmen erschlossen werden sollen. Im Jahr 2018 soll die Produktion anlaufen, pro Jahr sollen mindestens acht Milliarden Kubikmeter Gas gefördert werden.
Im Gegenzug überträgt Wintershall ihre Beteiligung an dem bislang gemeinsam betriebenen Erdgashandels- und Speichergeschäft an den langjährigen Partner Gazprom. Dazu zählen laut BASF unter anderem die 50-prozentigen Anteile an den Erdgas-Handelsgesellschaften Wingas und am Wintershall Erdgashandelshaus Berlin (WIEH) sowie die Anteile an der Speichergesellschaft astora und an den deutschen Erdgasspeichern in Rehden und Jemgum.
Außerdem wird sich Gazprom zu 50 Prozent an der Wintershall Nordzee beteiligen, die in der südlichen Nordsee vor den niederländischen, britischen und dänischen Küsten Erdöl und Erdgas sucht und fördert. Ihre Zusammenarbeit beim Transport von Erdgas wollen beide Unternehmen fortsetzen.