Sinkende Gas-Nachfrage könnte Ostsee-Pipeline unrentabel machen
Stand: 03.05.2007
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München (AFP) - Milliardenschwere Projekte wie die Ostsee-Pipeline könnten sich einer Studie zufolge als unrentabel erweisen, weil die Nachfrage nach Erdgas künftig nicht so stark sein wird wie erwartet. Etwa 37 Prozent des bisher für das Jahr 2030 vorhergesagten Gas-Bedarfs sei an Szenarien geknüpft, deren Eintreten unsicher sei, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton. Vor allem Länder, die in den kommenden Jahren besonders stark auf Erdgas setzen wollten wie auch Deutschland, könnten demnach auf das falsche Pferd gesetzt haben.
Wegen des Nachfrage-Ausfalls sei der Sinn von geplanten Milliarden-Investitionen fraglich. Neben der Ostsee-Pipeline von Russland nach Deutschland gehöre dazu auch die geplante Nabucco-Pipeline von der Türkei über den Balkan nach Zentraleuropa. Auch der Bau von Flüssiggas-Terminals, mit denen das Erdgas auch aus Katar oder Nigeria angeliefert werden könnte, müsse hinterfragt werden. Der Eon-Konzern plant derzeit in Wilhelmshaven den Bau eines solchen Terminals, der die Abhängigkeit von Pipelines senken soll.