RWE will Öl- und Gastochter Dea versilbern
Stand: 06.03.2013
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Essen - Der Energiekonzern RWE will seine Öl- und Gastochter Dea verkaufen. Das kündigte der Unternehmenschef Peter Terium am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz in Essen an. Analysten beziffern den Wert der Tochter auf mehrere Milliarden Euro.
Das Öl- und Gasgeschäft sei sehr kapitalintensiv und RWE müsse bei Investitionen auf die Bremse treten, sagte Terium zur Begründung der Verkaufsabsichten. Außerdem habe die Schiefergasförderung in den USA den Markt weltweit umgewälzt. Die zusätzlichen Mengen drücken global die Gaspreise.
RWE Dea hatte 2011 mit Öl und Gas knapp zwei Milliarden Euro Umsatz und einen Gewinn nach Steuern von 197 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Hamburger Gesellschaft hatte RWE 1988 von der deutschen Texaco übernommen. Details und Durchführung des Dea-Verkaufs sind noch offen. Terium wollte sich nicht festlegen, ob das Unternehmen komplett oder in Teilen veräußert werde. "Das ist kein Befreiungsschlag", betonte Terium. "Wir geben auch Ertragskraft ab. Dea ist ein gutes Unternehmen."
Einen Zeitplan oder Preisrahmen für den Großverkauf nannte der RWE-Chef ebenfalls nicht. RWE leidet unter einem hohen Schuldenstand von derzeit 33 Milliarden Euro. Grund sind unter anderem stark gestiegene Lasten für Pensionsrückstellungen wegen des niedrigen Zinsniveaus. "Wir müssen drastisch sparen", sagte Terium. "Und wir werden in Zukunft deutlich weniger Mitarbeiter beschäftigen."
Von den aktuell gut 70.000 Vollzeitstellen sollen in drei Jahren rund 5000 abgebaut werden. Dabei gilt für zwei Jahr eine Garantie gegen betriebsbedingte Kündigungen. Im laufenden Jahr konzentriert sich RWE nach Teriums Worten außerdem auf den Verkauf seiner tschechischen Gastochter Net4Gas. Ein Gesamtvolumen für seine Verkaufspläne wollte Terium nicht mehr nennen. Bisher hatte RWE Unternehmen ein Volumen von sieben Milliarden Euro angegeben.