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RWE verkauft Ölfördertochter Dea an russischen Investor

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Essen - Mit Verzögerung kann der Energieversorger RWE seine Öl- und Gassparte Dea nun doch an einen russischen Investor verkaufen. RWE und der in Luxemburg ansässige Fonds Letter One, der von der russischen Alfa Group kontrolliert wird, hätten sich darauf geeinigt, den Verkauf "bis spätestens Anfang März" umzusetzen, teilte RWE am Freitag in Essen mit.

Der Energiekonzern erhalte dafür rund fünf Milliarden Euro. "Im unwahrscheinlichen Fall von Sanktionen" gegen Letter One oder die Alfa Group binnen eines Jahres nach dem Verkauf muss RWE die Dea-Geschäfte in Großbritannien allerdings zurückkaufen. Die britische Regierung hatte große Bedenken gegen den Verkauf.

RWE hatte die politisch heiklen Verkaufspläne im März vergangenen Jahres bekannt gegeben. Das Bundeswirtschaftsministerium leitete Mitte Juni eine Prüfung des Geschäfts ein, um festzustellen, ob es "die öffentliche Ordnung und Sicherheit Deutschlands" gefährde, und teilte im August mit, es habe keine Einwände. Ausschlaggebend für das positive Prüfungsergebnis war nach Angaben des Ministeriums, dass der Käufer seinen Firmensitz in der EU hat. Eine Beeinträchtigung der Versorgungssicherheit in Deutschland sei nicht zu erwarten.

In Großbritannien dagegen, wo Dea vor der Küste Gas gewinnt, gab es Medienberichten zufolge erhebliche Vorbehalte. Denen begegnet RWE nun mit der Rückkaufklausel. Zudem verpflichtete sich Letter One, das britische Dea-Geschäft für mehrere Jahre "rechtlich unabhängig und getrennt von den restlichen Dea-Aktivitäten zu halten", wie das Unternehmen erklärte.

Der Verkauf sollte bei der Sanierung des verschuldeten RWE-Konzerns helfen. RWE-Chef Peter Terium erklärte am Freitag, der Verkauf sei "ein wesentlicher Meilenstein in der Umsetzung unserer Strategie und zur Verbesserung unserer Finanzkraft".

Insgesamt mussten 14 Regierungen die Transaktion freigeben - alle, in denen Dea Erkundungslizenzen für Öl oder Gas hat. Dazu gehörten neben Großbritannien auch Norwegen, Ägypten und Libyen.