RWE veräußert Anteile an Nabucco-Pipeline
Stand: 15.04.2013
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Essen - Der Essener Energiekonzern RWE hat seine Beteiligung in Höhe von 17 Prozent an der europäischen Gaspipeline Nabucco an den österreichischen Konzern OMV verkauft. Dies bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens am gestrigen Sonntag. Zum Verkaufspreis wurden keine Angaben gemacht.
RWE erwog bereits seit längerem, aus dem Projekt auszusteigen, das im Zeitplan deutlich im Verzug ist. Im Dezember hatten RWE und OMV erklärt, es liefen Gespräche über einen Verkauf der RWE-Anteile.
OMV-Chef Gerhard Roiss sagte im Februar, sein Unternehmen wolle die Anteile von RWE übernehmen. Mit der Nabucco-Pipeline will die Europäische Union den Zugang zu neuen Gasreserven in Zentralasien erschließen und die Abhängigkeit Europas von russischem Pipeline-Gas verringern. Das Gas für Nabucco soll vor allem aus einem Feld in Aserbaidschan kommen. An dem Projekt sind nun neben Österreich noch die Länder Ungarn, Rumänien, Bulgarien und die Türkei beteiligt.
Allerdings wurden im vergangenen Jahr Probleme mit dem Großprojekt bekannt. Ursprünglich sollte Nabucco von der Ostgrenze der Türkei aus Gas bis nach Bulgarien bringen und von dort weiter über den Balkan bis zum Verteilerpunkt Baumgarten nahe Wien. Im Gespräch ist mittlerweile aber eine kürzere Variante der Pipeline, genannt Nabucco West. Diese führt lediglich von der bulgarisch-türkischen Grenze bis nach Baumgarten.
Außerdem hält Russland den Druck aufrecht: Im Dezember gab Präsident Wladimir Putin den Startschuss für den Bau der Gaspipeline South Stream nach Europa. South Stream steht in Konkurrenz zu Nabucco und soll unter Umgehung der Ukraine Gas nach Bulgarien und von dort in zwei Leitungen bis nach Österreich und Italien bringen.