Russland zu Gaslieferungen an die Ukraine bereit
Stand: 07.10.2014
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Moskau - Russland hat sich bereit erklärt, bis zu zehn Milliarden Kubikmeter Gas an die Ukraine zu liefern. Dem Nachbarland fehlten derzeit neun bis zehn Milliarden Kubikmeter Gas - um für die Wintermonate gerüstet zu sein, sei es "unabdingbar", die Lieferungen wieder aufzunehmen, erklärte der russische Energieminister Alexander Nowak am Montag laut Protokoll bei einem Treffen der Regierung.
Der staatliche Energiekonzern Gazprom sei bereit, mindestens fünf Milliarden Kubikmeter Gas zu einem im Voraus bezahlten Preis an die Ukraine zu liefern, betonte Nowak. Weitere fünf Milliarden Kubikmeter könnten je nach Bedarf hinzugekauft werden. Die Ukraine müsse im Gegenzug einen Teil ihrer Schulden in Höhe von 3,1 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro) begleichen.
Nowak griff mit seinen Ausführungen einen Vorschlag auf, der Ende September bei einem Treffen der beiden Konfliktparteien unter Vermittlung der Europäischen Union auf den Tisch gekommen war. Russland warte aber immer noch auf eine Antwort der Ukraine, sagte Nowak. Ein für vergangene Woche geplantes, weiteres Treffen der drei Seiten war abgesagt worden.
Russlands Regierungschef Dmitri Medwedew forderte am Montag, einen "Kompromiss" zu suchen. Die Ukraine müsse ihre Schulden bezahlen, die Bedingungen dafür müssten jedoch für das Land auch "akzeptabel" sein.
Russland hatte Mitte Juni seine Gaslieferungen an die Ukraine eingestellt, nachdem sich Kiew geweigert hatte, höhere Preise zu akzeptieren. Hintergrund ist der Konflikt um die Annäherung der Ukraine an die Europäische Union. Diese betrachtet den Gasstreit mit Sorge, da ein Großteil der russischen Gaslieferungen für EU-Staaten über die Ukraine geleitet wird. Die EU bemüht sich daher um Vermittlung in dem Konflikt.