Russland will Ölexporte an China weiter aufstocken
Stand: 22.10.2013
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Peking - Russland hat dem rohstoffhungrigen China höhere Ölexporte versprochen. Jährlich werde der Export von Rohöl um zehn Millionen Tonnen angehoben, stellte Russlands Regierungschef Dmitri Medwedew laut Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag beim Besuch in Peking in Aussicht. "Das bedeutet 100 Millionen Tonnen über die kommenden zehn Jahre im Wert von 85 Milliarden US-Dollar", sagte der Regierungschef. Das Energieunternehmen Rosneft werde die Lieferungen übernehmen.
Spätestens seit dem Besuch von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in Moskau im März stehen die Rohstoffgeschäfte zwischen beidem Ländern im Zentrum der Beziehungen. Nach jahrelangem Streit um Preise für russische Gaslieferungen hatten sich damals der russische Gasmonopolist Gazprom und der chinesische Energiekonzern CNPC auf einen weitreichenden Deal geeinigt. Demnach sollen 2018 Gaslieferungen beginnen, die eine Laufzeit von 30 Jahren haben. Die zunächst vereinbarten 38 Milliarden Kubikmeter pro Jahr können laut einer Option bis auf 60 Milliarden Kubikmeter für das energiehungrige China erhöht werden.
Aber auch die Ölexporte zum Nachbarn will Russland nun kräftig antreiben. Bis 2018 sollen die Ausfuhren nach China auf 50 Millionen Tonnen erhöht werden. Damit wäre das Reich der Mitte der größte Abnehmer von russischem Öl. Noch fließt ein Großteil des russischen Öls nach Europa - insbesondere nach Deutschland. Wenn Moskau die Ankündigung ernstmachen will, sind die Versprechen von Medwedew in Peking nur der erste Schritt. Denn laut offizieller Statistik importierte China im Jahr 2012 erst rund 24 Millionen Tonnen Rohöl aus Russland.
Im Juni hatten CNPC und Rosneft in St. Petersburg bereits ein langfristiges Abkommen unterzeichnet. Damals hatte das Energieunternehmen 365 Millionen Tonnen Öl an China in den kommenden 25 Jahren zugesagt.