Russland will Kompromiss mit EU über South Stream
Stand: 08.07.2014
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Sofia - Russland fordert die EU zum Einlenken über die geplante Gasleitung South Stream nach Südost- und Mitteleuropa auf. Während seines Bulgarien-Besuchs appellierte Außenminister Sergej Lawrow an die EU-Kommission, die Gespräche mit Russland über das South-Stream-Projekt wieder aufzunehmen. Diese waren wegen der Ukraine-Krise eingestellt worden.
Russland sei zum "konstruktiven Dialog" bereit, betonte Lawrow nach Gesprächen mit der bulgarischen Führung am Montag in Sofia.
Nach Bedenken aus Brüssel hatte Bulgarien im Juni die Vorbereitungen für South Stream vorerst eingestellt. Die EU bemängelt unter anderem, dass Sofia dem russischen Lieferanten Gazprom eine Monopolstellung sichern wolle. Damit würde Bulgarien gegen das Dritte Energiepaket der EU zur Liberalisierung der Energiemärkte verstoßen.
"Die jeweiligen Abkommen mit den Regierungen (der Teilnehmerstaaten) wurden noch vor Inkrafttreten des sogenannten Dritten Energiepakets abgeschlossen", sagte Lawrow. Die EU-Regeln dürften nicht rückwirkend angewandt werden.
Bulgarien ist auch nach dem EU-Beitritt 2007 fast völlig auf russisches Gas angewiesen. Am South-Stream-Projekt sind neben Russland und Bulgarien auch Griechenland und Italien sowie Serbien, Ungarn, Slowenien und Österreich beteiligt.