Russland und Turkmenistan beenden ihren Erdgasstreit
Stand: 07.10.2009
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Moskau - Russland und Turkmenistan haben ihren seit Monaten andauernden Gasstreit beendet. Wie der Kreml am Mittwoch mitteilte, sieht eine zwischen beiden Seiten erzielte Einigung vor, dass die seit April unterbrochenen Einfuhren von Gas aus dem zentralasiatischen Land wieder aufgenommen werden. Kreml-Sprecherin Natalja Timakowa sagte, die Einigung sei das Ergebnis eines Treffens zwischen dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew und seinem turkmenischen Kollegen Gurbanguli Berdimuchamedow im vergangenen Monat in Turkmenistan. Der russische Energieriese Gazprom sei dabei, die Einzelheiten für die Wiederaufnahme der Gasimporte zu prüfen.
Auslöser des Streits war eine schwere Gaspipeline-Explosion im vergangenen April. Während Russland eine technische Panne dafür verantwortlich machte, warf Turkmenistan Moskau vor, seine Gasimporte abrupt zurückgefahren zu haben. In den Monaten darauf suchte Turkmenistan, das bisher praktisch sein gesamtes Exportgas an Gazprom lieferte, verstärkt den Anschluss an den Westen. Im Juli unterzeichnete es mit dem deutschen RWE-Konzern ein Abkommen über Erkundungs- und Förderrechte im Kaspischen Meer. Gleichzeitig bekundete Turkmenistan sein Interesse, am europäischen Pipeline-Projekt Nabucco teilzunehmen.
Analysten zufolge machte die staatliche turkmenische Gasgesellschaft seit April monatlich rund eine Milliarde Dollar (etwa 686 Millionen Euro) Verlust. Zudem hat das Land kaum noch Lagerkapazität für das nicht abgenommene Erdgas. Laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax wollen beide Seiten nun in den kommenden Tagen Gespräche über ihre "Zusammenarbeit im Gasbereich" führen. Wann die Gaslieferungen wiederaufgenommen werden, blieb jedoch offen.