Russland und EU wollen über Gaskonflikt reden
Stand: 24.04.2014
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Brüssel/Moskau - Im drohenden Gaskonflikt wollen sich die EU und Russland mit der Ukraine zu Dreier-Gesprächen treffen. Der russische Energieminister Alexander Nowak schlug als Termin den kommenden Montag (28. April) in Moskau vor. EU-Energiekommissar Günther Oettinger habe dieses Format angeregt, sagte Nowak der Agentur Interfax.
Oettinger hatte zuvor ein Einladungsschreiben an Nowak und den ukrainischen Energieminister Juri Prodan geschickt, wie Oettingers Büro in Brüssel auf Anfrage mitteilte. Die Einladung gelte für ein "erstes Treffen von trilateralen Beratungen". Ort und Zeit stünden noch nicht fest.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte vor kurzem die EU-Länder vor möglichen Engpässen bei der Energieversorgung als Folge des Ukraine-Konflikts gewarnt. Dieser werfe wichtige Fragen für Europas Energiesicherheit auf.
EU-Kommissionschef José Manuel Barroso hatte daraufhin die EU-Staats- und Regierungschefs in einem Brief gebeten, eine gemeinsame europäische Antwort zu geben. "EU-Kommissar Oettinger steht bereit, die in dem Brief von Kommissionspräsident Barroso an Präsident Putin genannten Themen mit seinen russischen und ukrainischen Kollegen sofort zu erörtern", teilte die EU-Kommission mit.
Putin droht damit, der Ukraine nur Gas gegen Vorkasse zu liefern - was Auswirkungen auf Europas Versorgung haben könnte. Die fast bankrotte Ukraine schuldet Russland nach Moskauer Angaben allein 2,2 Milliarden US-Dollar (1,6 Milliarden Euro) für unbezahlte Gasrechnungen. Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für Gas aus Russland. Wegen unbezahlter Rechnungen hatte Russland der Ukraine 2009 das Gas zeitweilig abgedreht, was zu Engpässen auch in der EU führte.