Russischer Ölkonzern verkauft Anteile an BP
Stand: 22.06.2015
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St. Peterburg - Der britische Energieriese BP hat 20 Prozent einer sibirischen Lagerstätte des russischen Ölkonzerns Rosneft gekauft. Rosneft-Chef Igor Setschin und der Präsident von BP-Russland, David Campbell, unterzeichneten am Freitag am Rande des Wirtschaftsforums in St. Petersburg ein entsprechendes Abkommen.
Die Lagerstätte Srednebotubinskoje gelte als eine der bedeutendsten im östlichen Sibirien und produziere derzeit 20.000 Barrel (159 Liter) pro Tag, erklärte Rosneft.Die beiden Unternehmen unterzeichneten außerdem Abkommen zur gemeinsamen Erkundung von zwei Vorkommen in Westsibirien und zur Verdopplung der Beteiligung von Rosneft an vier gemeinsam betriebenen Raffinerien in Deutschland.
Zudem übernahm Rosneft vom französischen Energiekonzern Total dessen 16,7 Prozent-Anteil an einer Raffinerie im brandenburgischen Schwedt. Nach Angaben von Total zahlte Rosneft 300 Millionen Dollar. Der russische Ölriese hielt schon bislang 18,75 Prozent an der Raffinerie, die übrigen Anteile halten Shell, BP und der italienische Konzern ENI.
Die Unterzeichnung der Verträge sei ein Beleg für "ein sehr hohes Vertrauen", erklärte Setschin. Die Deutschland betreffenden Abkommen zeigten "die Stärkung der Position von Rosneft in einer Schlüsselregion, dem westlichen Europa", und bestätigten den Ruf von Rosneft als zuverlässiger Energielieferant für den europäischen Markt. Der Rosneft-Chef gilt als Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, weswegen die westlichen Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt auch den Ölkonzern treffen.