Radio: Lukoil will bei Spaniens führendem Ölkonzern einsteigen
Stand: 20.11.2008
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Madrid - Der russische Mineralölkonzern Lukoil will nach Informationen eines Madrider Radiosenders in großem Umfang beim spanischen Branchenführer Repsol YPF einsteigen. Wie der staatliche spanische Rundfunk RNE am Donnerstag berichtete, will Lukoil knapp 30 Prozent der Kapitalanteile des spanisch-argentinischen Konzerns übernehmen. Die Kosten der Operation bezifferte der Sender auf neun Milliarden Euro.
Lukoil wolle 20 Prozent der Repsol-Anteile vom spanischen Baukonzern Sacyr-Vallehermoso übernehmen, der aufgrund der Krise in der Bauwirtschaft Finanzmittel benötigt und mit einem Verkauf seiner Anteile liebäugelt. Knapp zehn Prozent wolle das russische Unternehmen von anderen Aktionären übernehmen, berichtete RNE unter Berufung auf Finanzkreise. Lukoil strebe bei Repsol YPF einen Kapitalanteil von 29,9 Prozent an. Bei einer Marke von 30 Prozent müssten die Russen eine Übernahmeofferte für das Gesamtkapital des Konzerns vorlegen.
Vor einer Woche hatte Russlands Vize-Regierungschef Alexander Schukow mitgeteilt, der staatliche Gaskonzern Gazprom wolle bei Repsol YPF einsteigen. Dies war in Spanien auf breite Ablehnung gestoßen, weil Gazprom ein russischer Staatskonzern ist. Gazprom selbst dementierte später die Berichte über Einstiegspläne bei Repsol YPF. Der spanische Sender berichtete nun, Schukow habe sich damals schlichtweg vertan und die russischen Unternehmen verwechselt. Lukoil befindet sich im Gegensatz zu Gazprom in privatem Besitz.