Putin droht Ukraine im Streit um Gasschulden mit Lieferdrosselung
Stand: 04.12.2008
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Moskau - Im schwelenden Streit um ukrainische Gasschulden in Milliardenhöhe hat Russlands Regierungschef Wladimir Putin erneut mit einer Drosselung der Lieferungen gedroht. Sollten die Ukrainer illegal Gas aus Transitleitungen abzweigen, sei Russland zu einer Verringerung der Lieferungen gezwungen, sagte Putin am Donnerstag in Moskau. Probleme beim Gastransit zur Versorgung der Kunden im Westen seien aber nicht zu erwarten. Vor drei Jahren hatte ein Gasstreit zwischen beiden Ländern zu Lieferengpässen geführt, von denen auch die EU betroffen war. Laut Putin schuldet die Ukraine Russland umgerechnet zwei Milliarden Euro.
In den vergangenen Wochen hatte Russlands staatlich kontrollierter Gasmonopolist Gazprom der Ukraine mit einem Lieferstopp ab 1. Januar 2009 gedroht. Die ukrainische Regierung habe trotz aller Zusicherungen immer noch nicht gezahlt, sagte Putin. Kiew hatte zuletzt eine Zahlung bis zum 1. Dezember zugesichert und Verzögerungen mit der Finanzkrise im Land begründet.
Seit Jahren kommt es immer wieder zum Streit um russische Gaslieferungen für die Ukraine. Der Konflikt ist ein wichtiges Argument Moskaus für den Bau der Ostseepipeline, durch die Gas direkt nach Deutschland gepumpt werden soll. In der Vergangenheit war Russland vorgeworfen worden, mit Hilfe der Gaslieferungen politischen Druck auf die prowestliche Führung der Ukraine auszuüben.