Preisschere auf dem Gasmarkt öffnet sich immer weiter
Stand: 20.09.2016
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Viele Gasanbieter senken zum Beginn der Heizperiode ihre Gaspreise. Der Grund sind die niedrigeren Beschaffungskosten. Doch die Anbieter unterscheiden sich stark. Das hat eine Auswertung von Verivox ergeben.
Preissenkungen von durchschnittlich 7,2 Prozent
Für September, Oktober und November diesen Jahres haben 83 Gasversorger Preissenkungen von durchschnittlich 7,2 Prozent angekündigt. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh bedeutet dies eine jährliche Entlastung von 98 Euro. Vier Anbieter wollen ihre Preise um durchschnittlich 3,6 Prozent erhöhen. Das entspricht einer Mehrbelastung von 43 Euro.
„Die große Preissenkungswelle bei Gas geht weiter“, sagt Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox. „Bereits im Jahresverlauf hatten viele Grundversorger ihre Preise nach unten angepasst.“
Insgesamt haben seit Jahresbeginn 464 von 698 Grundversorgern Preissenkungen von durchschnittlich rund 5,7 Prozent vorgenommen. Im gleichen Zeitraum haben 32 Grundversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich knapp 3,8 Prozent durchgeführt.
Großhandelspreise für Erdgas stark gefallen
Spielraum für Preissenkungen schaffen die stark gesunkenen Beschaffungspreise für Erdgas. Das zeigt sich etwa an den Einfuhrpreisen, die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gemessen werden. Im Juli 2014 lag der Preis für ein Terajoule Erdgas bei 5.709 Euro, im Juli 2016 ist er um rund 30 Prozent auf 3.990 Euro gesunken. Eine ähnliche Entwicklung lässt sich bei den Börsenpreisen für Erdgas beobachten, die das Statistische Bundesamt erhebt. Auch hier sind die Preise zwischen Juli 2014 und Juli 2016 um rund 22 Prozent gesunken.
Preisschere weit geöffnet
Zwischen den einzelnen Versorgern gibt es enorme Preisunterschiede. Wie weit sich die Preisschere auf dem Gasmarkt geöffnet hat, zeigt der Preisvergleich zwischen dem durchschnittlichen Grundversorgungspreis und den günstigsten Angeboten mit verbraucherfreundlichen Bedingungen. Während 20.000 kWh Gas in der Grundversorgung aktuell durchschnittlich 1.460 Euro kosten, liegt das günstigste Angebot bei durchschnittlich 788 Euro. Der Preisunterschied beträgt damit knapp 46 Prozent, vor zwei Jahren waren es noch 36 Prozent.