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Oettinger lehnt europäische Energie-Union doch ab

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Frankfurt/Main - EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat Forderungen nach Schaffung einer europäischen Energieunion sowie der Bündelung des Gaseinkaufs aus Russland nun doch eine Absage erteilt. "Einen politisch verfügten Einheitspreis wird es mit mir nicht geben", sagte Oettinger der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag). Die Abhängigkeit vom russischen Gas und dem russischen Monopolisten Gazprom könne die EU auch auf andere Weise reduzieren.

Vor zwei Wochen hatte Oettinger in einem Interview ein solches Bündnis noch befürwortet.

"Gas ist keine Waffe der Politik"

Oettinger blieb bei seinem Vorschlag, die Gasreserven aufzustocken und den Gasaustausch untereinander zu vereinfachen. Wenn die EU den Binnenmarkt vollende und Lücken im Pipelinenetz schließe, könne das Gas ungehindert von einem in den anderen Staat fließen. Dann würden sich die heute sehr unterschiedlichen Gaspreise im Wettbewerb automatisch angleichen und Russland könnte nicht mehr ein Land gegen das andere ausspielen. "Für die EU ist Gas ein Produkt, keine Waffe der Politik", sagte Oettinger.

EU-Kommission will gegen Gazprom vorgehen

Der Kommissar bekräftigte, seine Pläne den Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel im Juni vorlegen zu wollen. Oettinger kündigte zugleich an, dass die EU-Kommission mit Hilfe des Wettbewerbsrechts gegen Gazprom vorgehen werde.