Oettinger: Fracking kann nur ein Zehntel des EU-Gasbedarfs decken
Stand: 07.07.2014
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Berlin - Die Gasförderung aus tiefen Gesteinsschichten, das sogenannte Fracking, wird die europäische Abhängigkeit von Gasimporten nicht ausreichend verringern. "Europäisch schätze ich das Potenzial so ein, dass wir langfristig etwa ein Zehntel unseres Bedarfs auf diesem Wege sichern können", erklärte Oettinger der "B.Z. am Sonntag".
"Damit könnten wir erreichen, dass bei sinkender Gasproduktion unserer herkömmlichen Quellen die Abhängigkeit von Importen zumindest nicht weiter steigt."
In Deutschland wird Fracking vorerst nur in sehr begrenztem Umfang möglich sein. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Umweltministerin Barbara Hendricks (beide SPD) haben sich auf eine strenge Regelung für das umstrittene Verfahren geeinigt, gegen das viele Bürger wegen möglicher Gefahren für das Trinkwasser protestieren. Fracking zur Gasförderung aus Schiefer- und Kohleflözgestein oberhalb von 3.000 Metern soll durch das Wasserhaushaltsgesetz verboten werden.
Oettinger riet Deutschland, sich zumindest die Fracking-Option offen zu halten "und nicht aus ideologischen Gründen von vornherein dagegen zu sein". Viele Deutsche seien zu skeptisch gegenüber neuen Techniken, sagte er. "Weil sie in einer wirtschaftlich sehr guten Lage sind und sich deswegen jede Zumutung ersparen wollen."