Oettinger fordert Russland auf, Nabucco nicht zu blockieren
Stand: 28.03.2011
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Berlin - Der Energiekommissar der Europäischen Union, Günther Oettinger, hat Russland aufgefordert, nicht die geplante Gaspipeline Nabucco zu blockieren. Moskau dürfe keinen Druck auf zentralasiatische Staaten ausüben, um diese davon abzuhalten, sich an Nabucco zu beteiligten. Das sagte Oettinger am Montag in Berlin. Er sagte zugleich zu, dass die Europäische Union ihrerseits nicht gegen das russische Pipeline-Projekt South Stream vorgehen werde. "Ich begrüße Russland als Partner für russisches Gas, aber für Gas aus Drittländern bevorzuge ich den kürzesten Weg und nicht Umwege über Russland", so Oettinger.
Nabucco soll Gas aus dem Kaspischen Meer und dem Nahen Osten unter Umgehung Russlands in die EU pumpen. Durch die South-Stream-Pipeline wiederum soll ebenfalls Gas aus dem Kaspischen Meer über Russland durch das Schwarze Meer in Richtung Europa fließen. Die Gasleitung umgeht damit die Ukraine, die russisches Gas wiederholt wegen Streits um Transitgebühren zurückgehalten hat. Brüssel hat für Nabucco bereits eine Finanzierung von 200 Millionen Euro zugesagt, bislang wurde allerdings noch kein einziger Vertrag mit möglichen Gas-Lieferländern geschlossen.
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