Oettinger: EU für Stopp russischer Gaslieferungen gerüstet
Stand: 15.10.2014
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Berlin - Sollte es wider Erwarten zu einem Gaslieferstopp aus Russland kommen, ist die EU gerüstet. "Wir haben (...) einen gründlichen Stresstest von Europas Gasversorgung vorgenommen", sagte Energiekommissar Günther Oettinger den Dortmunder "Ruhr Nachrichten" (Mittwoch).
Die EU-Kommission werde in dieser Woche ein Energiesicherheitsprogramm verabschieden, mit dessen Hilfe der Winter notfalls überbrückt werden könne. "Dazu gehört beispielsweise, dass wir Gas auf dem Schiffsweg erhalten", sagte Oettinger. Norwegen würde mehr Gas liefern. "Europas Mitgliedsstaaten werden sich gegenseitig helfen, indem sie ihre Speicher für alle nutzbar machen. Und es würden Kraftwerke, die mit Gas laufen, vorübergehend mit Öl- oder Kohlekraftwerken ersetzt."
Gleichzeitig äußerte sich der EU-Kommissar zuversichtlich zu den Gesprächen Moskaus mit Kiew zur Beilegung ihres Gasstreits. "Jetzt besteht die Möglichkeit einer Einigung der Ukraine mit Gazprom über die Lieferung von Gas in diesem Winter", sagte er. "Ich bin zuversichtlich, dass es bei den Gesprächen in der nächsten Woche zu einem Durchbruch kommen kann."
Oettinger sprach sich für die umstrittene Methode Fracking zur Förderung von Schiefergas in Deutschland aus. Man solle die Technik in einem Pilotprojekt erproben und Erfahrungen anderer Länder einbeziehen, "um über eine größer angelegte Schiefergasförderung bei uns zu entscheiden".