Oettinger: Erdgasleitung Nabucco erst 2018 einsatzbereit
Stand: 25.03.2010
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Berlin - Die von der Europäischen Union und verschiedenen Energiekonzernen geplante Erdgasleitung Nabucco wird nach den Worten des EU-Energiekommissars Günther Oettinger frühestens im Jahr 2018 in Betrieb genommen. Die Pipeline, die Gas aus Zentralasien nach Europa transportieren und damit die Abhängigkeit der Europäer von russischen Lieferungen verringern soll, sei dennoch "ein Prestigeprojekt der Europäischen Union", sagte Oettinger der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagsausgabe).
Die Planungen seien jedoch noch nicht abgeschlossen, sagte der EU-Energiekommissar. "Ich hoffe, wir werden 2010 den endgültigen Beschluss fassen, die Leitung zu bauen", erklärte er. Bisherige Planungen sahen vor, dass Nabucco bereits von 2014 an Erdgas nach Europa transportieren sollte. Die voraussichtlichen Baukosten wurden mit 7,9 Milliarden Euro angegeben. Eigentümer der Leitung sollen mit jeweils etwa 16,7 Prozent die Unternehmen Botas (Türkei), Bulgarian Energy (Bulgarien), MOL (Ungarn), OMV (Österreich), RWE (Deutschland) und Transgas (Rumänien) sein.
Der Energiekonzern RWE bestritt in der "SZ" die Verzögerung. Nabucco solle "2014 in Betrieb gehen", sagte ein RWE-Sprecher in Essen.
Die 3300 Kilometer lange Leitung soll vom Kaspischen Meer über die Türkei, Bulgarien, Rumänien und Ungarn bis nach Österreich verlaufen. Die fünf Länder hatten das Abkommen zum Bau der Pipeline im Juli unterzeichnet. Es muss nun noch von den Parlamenten ratifiziert werden. Das Erdgas soll aus Aserbaidschan, Turkmenistan und dem Norden Iraks kommen.