Ölpreise treiben Ölkonzerngewinne auf astronomische Höhen
Stand: 01.08.2005
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New York (dpa) - Der enorme Anstieg der Öl- und Erdgaspreise hat die Gewinne der grossen Ölkonzerne in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf astronomische Höhen getrieben. Die globalen Branchenführer ExxonMobil, BP, Royal Dutch Shell sowie die amerikanischen Ölriesen ConocoPhillips und Unocal haben ihre Milliardengewinne weiter drastisch erhöht. Lediglich bei Chevron gab es wegen Sonderfaktoren einen leichten Gewinnrückgang.
Die Ölpreise sind angesichts des anhaltend starken Wirtschaftswachstums und der zunehmenden Nachfrage in den USA und China, den beiden weltweit grössten Ölimporteuren, weiter gestiegen. Bisher haben die hohen Ölpreise die globale Nachfrage und auch das Wirtschaftswachstum noch nicht beeinträchtigt.
Der Durchschnittspreis war im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresabschnitt um 39 Prozent auf 53,20 Dollar je Barrel gestiegen. Der New Yorker Ölpreis lag jedoch zum Wochenschluss mit 60,43 Dollar bereits um 13,6 Prozent höher. Im Juli wurde sogar ein neuer Rekordpreis von 62,10 Dollar je Barrel verbucht.
Die New Yorker Investmentfirma Merrill Lynch schätzt nach einem Bericht des "Wall Street Journal", dass die 70 grössten Unternehmen der Branche in diesem Jahr ihre Gesamtgewinne um 26 Prozent auf 230 Milliarden Dollar erhöhen werden. Der Gesamtumsatz könnte um fast zehn Prozent auf 2,57 Billionen Dollar zulegen. Die Begründung: Hohe Ölpreise, hohe Raffineriemargen und ein Belebung des Geschäfts der Ölfeldausrüster. An der Wall Street wird momentan allerdings heiss diskutiert, ob es nach den erwarteten Rekordgewinnen für dieses Jahr wegen eines von einigen Fachleuten erwarteten Preisrückgangs sowie stark steigender Explorationsausgaben 2006 einen Gewinnrückgang in der Ölbranche geben könnte.