Ölbohrungen vor den amerikanischen Küsten geplant
Stand: 31.03.2010
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Washington - Nach Jahre währenden Diskussionen will US-Präsident Obama nun erstmals wieder Ölbohrungen vor den amerikanischen Küsten genehmigen. Der Präsident wolle dies am Mittwoch offiziell bei einer Rede auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews im Bundesstaat Maryland bekanntgeben, berichtete die "New York Times".
Demnach könnten weite Teile der Küste am Atlantischen Ozean von New Jersey abwärts bis nach Florida sowie der Golf von Mexiko und die Nordküste Alaskas freigegeben werden. Die ökologisch besonders gefährdete Bristol Bay im Südwesten Alaskas würde dagegen von Ölbohrungen verschont bleiben, berichtete die Zeitung, die sich auf hohe Regierungsbeamte berief.
Obamas Vorgänger George W. Bush hatte sich immer für die umstrittenen Bohrungen vor den Küsten ausgesprochen, um die Abhängigkeit der USA von Ölimporten aus dem Nahen Osten zu verringern. Obama hatte diese Pläne zu Beginn seiner Amtszeit dann jedoch zunächst auf Eis gelegt, um Zeit für eine Überprüfung zu haben.
Die USA sind von ausländischem Öl abhängig. Nach Angaben der US-Behörde für Energiestatistik (EIA) importierten sie im Jahr 2008 rund 4,7 Milliarden Barrel Rohöl und Ölprodukte. Das war mehr als doppelt so viel wie die selbst produzierte Menge an Rohöl, die bei rund 1,8 Milliarden Barrel lag.
Das meiste eingeführte Öl stammte aus Kanada (rund 912 Millionen Barrel), es folgten Saudi-Arabien (knapp 560 Mio), Mexiko (rund 476 Mio) und Venezuela (435 Mio). Ins Ausland exportieren die Vereinigten Staaten knapp 660 Millionen Barrel Rohöl und Ölprodukte. Größte Abnehmer waren Mexiko mit rund 122 Millionen, Kanada mit knapp 97 Millionen und die Niederlande mit rund 48 Millionen.