NRW-Regierung fordert Abwrackprämie für alte Heizungen
Stand: 03.12.2012
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Düsseldorf - Die rot-grüne Regierung in Nordrhein-Westfalen schlägt eine Abwrackprämie für alte Heizungen vor, um die schwächelnde Konjunktur anzukurbeln.
"Die Konjunktur läuft nicht an allen Stellen rund. Sollte es zu einem Stützungsprogramm kommen, wäre eine Abwrackprämie für alte Heizungen ideal", sagte Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) der "Rheinischen Post" vom Montag. Sein Kabinettskollege Garrelt Duin (SPD) ergänzte, er als Wirtschafts- und Handwerksminister könne diese Forderung nur begrüßen, denn eine solche Prämie "stärkt die Konjunktur in Nordrhein-Westfalen".
Zur Gegenfinanzierung für ein neues Konjunkturprogramm schlagen die beiden Minister vor, die Mehrwertsteuer für Hotelübernachtungen wieder zu erhöhen. Seit 2010 gilt der ermäßigte Satz von sieben Prozent. "Das Geld, das wir mit diesem Steuergeschenk zum Fenster hinauswerfen, wäre bei einer solchen Abwrackprämie sinnvoller eingesetzt", sagte Remmel der Zeitung.
Verbraucherzentrale warnt vor verdeckten Preisanstiegen
Der Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW, Udo Sieverding, sagte, der Sanierungsstau in den Heizungskellern sei unbestritten, aber eine Abwrackprämie könne nicht das alleinige Instrument sein. Viel wichtiger seien individuelle Sanierungsfahrpläne für die Wohngebäude. Vielfach lasse sich mit einem Fensteraustausch oder die Kellerdeckendämmung mehr sparen als mit "Abwrack-Aktionismus bei den Heizungen", sagte Sieverding der Nachrichtenagentur dpa.
"Verlässliche Fördermittel bewirken im Handwerk und Industrie nachhaltigere Effekte als Abwrackprämien, die auch zu verdeckten Preisanstiegen führen können", sagte Sieverding.
Bundesweit sind fast drei Millionen Heizungen mehr als 20 Jahre alt und gelten als austauschbedürftig. Vielfach sind ältere Heizungen auch überdimensioniert und verbrauchen schon deshalb mehr Energie als notwendig. Eine solche Initiative müsste NRW über den Bundesrat starten.