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Nächste Runde im Gasstreit: Minsk droht erneut mit Blockade

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Moskau/Minsk - Im Gasstreit mit Russland hat Weißrussland erneut damit gedroht, die Transitleitungen nach Westen zu blockieren. Grund dafür sind angeblich ausstehende Zahlungen aus Moskau. Präsident Alexander Lukaschenko warnte Russland am Freitag, dass Weißrussland die Gas-Pipelines zudrehen werde, sollte der russische Energiekonzern Gazprom nicht innerhalb von 48 Stunden 32 Millionen US-Dollar (etwa 26 Mio Euro) überweisen. Russland wies diese Forderungen zurück.

Gazprom stehe vor einer neuen Transitvereinbarung mit dem weißrussischen Gasversorger Beltransgas, sagte Unternehmenssprecher Sergej Kuprijanow in Moskau. Durch das autoritär regierte Weißrussland führen wichtige Pipelines für russisches Gas nach Westen. Bereits in den vergangenen Tagen hatte Lukaschenko in dem Streit der Nachbarländer mit einer vollständigen Blockade der Leitungen gedroht. Betroffen wäre vor allem das EU-Mitglied Litauen, das zu 100 Prozent vom Transit über Weißrussland abhängt.

Kuprijanow nannte die Forderungen des Staatschefs gegenstandslos. Gazprom und Beltransgas hätten sich auf einen Zusatz zum Transitvertrag für 2010 geeinigt und würden das Dokument bald unterzeichnen, sagte der Sprecher. Der russische Energiekonzern hatte in den vergangenen Tagen Weißrussland bereits 228 Millionen US-Dollar an Transitgebühren überwiesen. Die Führung in Minsk, die zuvor ihrerseits 187 Millionen US-Dollar für Gas an Moskau gezahlt hatte, verlangt aber 260 Millionen Dollar.

Europa erhält gut 6,25 Prozent seines Gases über Weißrussland. Deutschland bezieht zwischen 2 Millionen und 2,5 Millionen Kubikmeter Gas täglich auf diesem Weg und füllt damit vor allem seine Speicher. Im Winter 2009 war es wegen eines "Gaskriegs" zwischen Russland und der Ukraine zu Lieferengpässen auch in der EU gekommen.