Nach Ukraine-Krise: Russland schlägt Kommission für Gas-Transit vor
Stand: 26.05.2006
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Berlin (dpa) - Nach der Ukraine-Krise hat Russlands Gasindustrie die Bildung einer internationalen Kommission ins Spiel gebracht, die den Pipeline-Transport durch Transitländer überwachen könnte. Diese unabhängige Organisation könne die von Russland ins Ausland gelieferten Gasströme kontrollieren und feststellen, ob die Gasmengen den abgeschlossenen Verträgen entsprechen, sagte der Vorsitzende der Russischen Erdgasgesellschaft, Valeri Jasew, am Freitag in einem dpa- Gespräch in Berlin. Es müsse klare Regeln geben, dass gegenseitige Verpflichtungen eingehalten würden.
Jasew, der Vorsitzender des Energieausschusses des russischen Parlaments ist, lehnte die internationale Energiecharta, die zur Liberalisierung der Energiemärkte führen soll, erneut ab. Russland hat das Vertragswerk zwar unterschrieben, aber nicht ratifiziert. Dies werde die Duma auch weiterhin nicht tun, weil das Abkommen in seiner jetzigen Form den "Interessen Russlands schadet". Der in der Charta verlangte Zugang für Drittländer zu russischen Pipelines sei unannehmbar. "Unser Pipeline-Netz ist eines der längsten der Welt und ungefähr 500 Milliarden Dollar wert. Dieses Wettbewerbsvorteil wollen wir mit niemanden teilen", sagte Jasew.