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Nach Ukraine-Krise: Russland schlägt Kommission für Gas-Transit vor

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin (dpa) - Nach der Ukraine-Krise hat Russlands Gasindustrie die Bildung einer internationalen Kommission ins Spiel gebracht, die den Pipeline-Transport durch Transitländer überwachen könnte. Diese unabhängige Organisation könne die von Russland ins Ausland gelieferten Gasströme kontrollieren und feststellen, ob die Gasmengen den abgeschlossenen Verträgen entsprechen, sagte der Vorsitzende der Russischen Erdgasgesellschaft, Valeri Jasew, am Freitag in einem dpa- Gespräch in Berlin. Es müsse klare Regeln geben, dass gegenseitige Verpflichtungen eingehalten würden.

Ende vergangenen Jahres war es zwischen Russland und der Ukraine zu einem Gaskonflikt gekommen. Die Russen drehten zeitweise den Gashahn zu, weil die Ukraine drastische Preiserhöhungen nicht akzeptieren wollte. Als Gegenreaktion zapfte das Land aus den Pipelines für den Westen bestimmtes Gas ab. Im Januar einigten sich die Kontrahenten auf einen geringeren Preisanstieg. Die USA und EU- Politiker hatten Russland damals vorgeworfen, Nachbarländer mit Gas unter Druck zu setzen.

Jasew, der Vorsitzender des Energieausschusses des russischen Parlaments ist, lehnte die internationale Energiecharta, die zur Liberalisierung der Energiemärkte führen soll, erneut ab. Russland hat das Vertragswerk zwar unterschrieben, aber nicht ratifiziert. Dies werde die Duma auch weiterhin nicht tun, weil das Abkommen in seiner jetzigen Form den "Interessen Russlands schadet". Der in der Charta verlangte Zugang für Drittländer zu russischen Pipelines sei unannehmbar. "Unser Pipeline-Netz ist eines der längsten der Welt und ungefähr 500 Milliarden Dollar wert. Dieses Wettbewerbsvorteil wollen wir mit niemanden teilen", sagte Jasew.