Minister Rösler hält Gas für Energiewende für sehr wichtig
Stand: 31.05.2011
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Moskau - Laut Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) wird der Neubau von Gaskraftwerken bei der Energiewende eine entscheidende Rolle spielen. "Gas wird wichtig. Wir planen ja auch, Gaskraftwerke schneller zu bauen." Das sagte er am Dienstag in Moskau der Nachrichtenagentur dpa. Der Kurzbesuch in der russischen Hauptstadt ist die erste Auslandsreise des neuen Bundeswirtschaftsministers und FDP-Chefs. Bei Gasimporten ist Deutschland zu fast einem Drittel auf Russland angewiesen.
Da die Produktion von Wind- und Sonnenstrom stark schwankt und die Atomkraftwerke abgeschaltet werden, sollen in den nächsten Jahren vor allem flexible Gaskraftwerke mehr Strom liefern. Rösler will nun mit einem neuen Gesetz Planung, Genehmigung und Bau von Kraftwerken vorantreiben. Einzelne Bundesländer hätten großes Interesse an mehr Kapazitäten, "um nicht nur Ausgleichsenergien für windärmere Zeiten zu haben, sondern damit insgesamt auch die Grundlast abzusichern".
Aus Russland deckt Deutschland derzeit rund 32 Prozent seines Gasbedarfs. Aus heimischer Förderung kommen nur 11 Prozent, aus Norwegen 29 Prozent und aus den Niederlanden 22 Prozent.
Der russische Staatsmonopolist Gazprom hofft, angesichts des deutschen Atomausstiegs noch mehr Gas zu höheren Preisen verkaufen zu können. Der an langfristige Lieferverträge gebundene wichtigste deutsche Importeur E.ON Ruhrgas beklagt sich aber schon länger, dass russisches Gas wegen der Koppelung an den Ölpreis im Vergleich zum Preis an der Gasbörse (Spotmarkt) überteuert sei.