Merkels Klimaberater: "Zwei Grad sind zu schaffen"
Stand: 05.06.2015
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Berlin - Der Klimaberater von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) glaubt allen Bedenken zum Trotz, dass die Erderwärmung noch auf zwei Grad begrenzt werden kann. "Zwei Grad sind zu schaffen", erklärte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (Pik), Hans-Joachim Schnellnhuber, gegenüber "Zeit online".
Derzeit werden pro Jahr weltweit noch rund 35 Milliarden Tonnen CO2 emittiert. Langfristig müsse kohlenstofffrei gewirtschaftet werden, betonte Schellnhuber. "Es hat sich herumgesprochen, dass wir die Kurve kriegen müssen - wenn wir nicht im Graben landen wollen."
Die Hauptmusik beim Klimaschutz spiele aber nicht beim G7-Treffen in Bayern, sondern bei der Weltklimakonferenz Ende des Jahres in Paris, wo sich über 190 Staaten zu einem Weltklimavertrag verpflichten sollen. "Da geht es um Völkerrecht, nicht nur um Absichtserklärungen wie in Elmau. Aber die G7 spielt bei der Willensbildung eine wichtige Rolle." Künftig müsse Wohlstand möglich sein, "ohne die Erdatmosphäre als Müllkippe für Treibhausgase zu missbrauchen". Zwar stammten die meisten Emissionen inzwischen aus Schwellenländern. "Aber vormachen, dass sich auch ohne CO2 gut wirtschaften lässt, das können nur die, die es sich leisten können: also die Reichen."