Konzerne lenken im Streit um Gaslieferverträge ein
Stand: 22.09.2005
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Berlin (dpa) - In der Auseinandersetzung des Bundeskartellamtes mit den 15 grossen deutschen Ferngasunternehmen um eine Öffnung des deutschen Gasmarktes zeichnete sich nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" (Donnerstag) am Mittwoch eine Kompromisslösung ab. Dies sei wenige Stunden vor dem von der Wettbewerbsbehörde vorgegebenen Fristablauf abzusehen gewesen. Nach Informationen der Zeitung signalisierten nach der Kasseler BASF- Tochter Wingas nun auch die anderen Grossunternehmen um die E.ON- Tochter Ruhrgas, RWE und VNG ihre Bereitschaft, neue Gaslieferverträge mit Stadtwerken und anderen Endversorgern nur noch mit kürzeren Vertragslaufzeiten von zwei bis vier Jahren abzuschliessen.
Aus Sicht der Wettbewerbshüter sind die Langfristverträge mit den Endversorgern ein entscheidendes Hemmnis für mehr Wettbewerb. Denn dadurch werde die Nachfrage so stark eingeschränkt, dass es sich für potenzielle Investoren gar nicht lohne, mit eigenen Gas-Angeboten den etablierten deutschen Ferngasunternehmen Konkurrenz zu machen. Unter Verweis auf "die noch laufenden Gespräche" wollten sich die Ferngasunternehmen der Zeitung zufolge zum erreichten Verhandlungskompromiss nicht äussern. Auch das Kartellamt habe eine Stellungnahme abgelehnt.