Kluges Heizen spart Geld und vermeidet Schimmel
Stand: 20.12.2011
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Berlin - Jeder zweite Deutsche will in diesem Winter Heizkosten sparen, indem er manche Räume unbeheizt lässt. Dies hat eine aktuelle Forsa-Umfrage ergeben. Peter Kafke von der Energieberatung der Verbraucherzentrale warnt jedoch: "Diese Sparstrategie funktioniert aber nur unter bestimmten Bedingungen".
Wer bestimmte Räume gar nicht heizen möchte, sollte laut Verbraucherschützer Kafke dafür sorgen, dass die Innentüren gut schließen. Er empfiehlt die Anbringung von Dichtbändern an zugige Türen. "Wichtig ist, dass Türen zu wenig beheizten oder unbeheizten Zimmern immer geschlossen bleiben", betont der Energieexperte. Die relative Luftfeuchte im kalten Zimmer sollte zudem um die 50 Prozent betragen. Messen könne man diese mit einem Thermo-Hygrometer. Durch regelmäßiges Lüften lasse sich die Luftfeuchte regulieren. "Falls sie dennoch über 50 Prozent steigt, sollte man aber unbedingt heizen."
Vorsicht vor Schimmel durch zu hohe Luftfeuchte
Ist die relative Luftfeuchte zu hoch, besteht Schimmelgefahr. "Durch schlecht schließende oder geöffnete Türen überträgt sich die höhere Luftfeuchte der warmen Räume in die unbeheizten Zimmer", erklärt Kafke. Dort kondensiere die Feuchtigkeit dann an besonders kalten Flächen wie Zimmerecken, Fensterleibungen und -stürzen und sorge für Schimmelbildung.
Wärme werde zudem durch die Innenwände in unbeheizte Räume übertragen. "Die beheizten Zimmer brauchen dann mehr Energie, als sie bräuchten, wenn die Nachbarräume beheizt würden", sagt Kafke. Er nennt ein Beispiel: In fünf gleichgroßen Räumen verbrauche ein Haushalt 1.000 Liter Heizöl. Werden zwei davon nicht beheizt, liege der Verbrauch nicht etwa anteilig bei 600 Litern, sondern trotzdem noch bei über 800 Litern. Daher rät Kafke dazu, weniger zu heizen, dafür aber in allen Räumen. "Schon mit ein bis zwei Grad Celsius weniger spart man viel Energie und vermeidet das Risiko von Schäden", sagt der Experte.