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Klima-Regeln für Neubauten: Altbauten bleiben auf der Strecke

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Berlin - Das Bundesbauministerium plant neue Regeln für klimafreundlichere Neubauten. Kritik kommt unter anderem von den Grünen. Denn das größte Einsparpotenzial liegt bei den zahlreichen unsanierten Altbauten in Deutschland - für diese sind keine neuen Regeln geplant.

Die Pläne des Bundesbauministeriums zur Gebäudesanierung sehen einem Pressebericht zufolge lediglich schärfere Regeln für Neubauten vor. Für Altbauten seien dagegen keine Verschärfungen vorgesehen, berichtete die Berliner "tageszeitung" (taz) am Donnerstag. Das Bundesbauministerium verwies darauf, dass es noch keinen abgestimmten Entwurf der Bundesregierung für eine neue Energieeinsparverordnung (EnEV) gebe.

Dreifach verglaste Fenster werden Pflicht

Neue Wohngebäude sollten künftig unter anderem nur noch mit dreifach verglasten Fenstern gebaut werden dürfen, berichtete die "taz" unter Berufung auf den Entwurf für die neue EnEV. Durch verschärfte Standards kämen auf Hausbesitzer und die Wirtschaft zusätzliche Kosten von einer halben Milliarde Euro pro Jahr zu. "Für das Mietniveau sind Steigerungen bei künftig zu vermietenden neu gebauten Wohnungen und Häusern nicht auszuschließen", heißt es dem Bericht zufolge in dem Entwurf.
   
Bei Altbauten sollen laut "taz" für Sanierungen weiter die alten Anforderungen an Dämmung und Heizung aus dem Jahr 2009 gelten. Für Bürotürme und andere Gewerbebauten will Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) demnach die Standards zur Wärmedämmung sogar aufweichen. Für Außenwände sollten die Grenzwerte künftig um ein Viertel niedriger ausfallen.

Özdemir: Regierung arbeitet gegen Energiewende

Das Bundesbauministerium wollte sich dazu nicht konkret äußern. Die regierungsinterne Abstimmung der beteiligten Bundesressorts laufe derzeit, erklärte das Ministerium auf Anfrage. Danach würden Länder und Verbände angehört.
   
Grünen-Chef Cem Özdemir warf der Regierung vor, mit ihren Plänen "systematisch die Axt an die selbstgesteckten Energieeffizienzziele" zu legen. "Während es bei Neubauten im Wohnbereich wenigstens einige - wenn auch unambitionierte - Verbesserungen geben soll, bleiben alle Altbauten, bei denen das weit größere Energieeinsparpotential vorhanden ist, außen vor", kritisierte Özdemir. Bisher habe sich die Regierung durch Nichtstun ausgezeichnet, "nun arbeitet sie aktiv gegen die Energiewende."