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Keine Einigung in Moskau im Streit über Gaspreiserhöhung

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Moskau/Kiew (dpa) - Im Streit zwischen Russland und der Ukraine um eine Erhöhung der Gaspreise gibt es weiter keine Annäherung. Ein Treffen zwischen dem ukrainischen Energieminister Iwan Platschkow und seinem russischen Kollegen Viktor Christenko sei am Mittwochabend ergebnislos zu Ende gegangen, berichtete die Agentur Interfax. Die Gespräche über die drohende Abschaltung russischer Gaslieferungen an die Ukraine zum neuen Jahr sollen am Donnerstag fortgesetzt werden.

Russland zeigte sich weiter hart, während der ukrainische Ministerpräsident Juri Jechanurow in Kiew die geforderte Preiserhöhung um fast das Fünffache auf 230 US-Dollar pro 1000 Kubikmeter Gas ab dem 1. Januar als unannehmbar zurückwies. Die Ukraine ist nur zu einer schrittweisen Erhöhung bereit. Sie hat angedroht, aus den russischen Gasexporten über ihr Gebiet nach Westen 15 Prozent einzubehalten. Am Vortag hatten erstmals die Präsidenten Wladimir Putin und Viktor Juschtschenko telefonisch über den Konflikt gesprochen. Ein Treffen der beiden war jedoch nicht absehbar.

Wenn die Ukraine nicht den vollen Preis in bar zahlen könne, solle sie die Restsumme mit Anteilen am Gasleitungsnetz ablösen, sagte der stellvertretende Gasprom-Vorstandsvorsitzende Alexander Medwedew in Moskau der dpa. Die neue ukrainische Führung von Präsident Viktor Juschtschenko habe selbst den Übergang zu marktwirtschaftlichen Beziehungen vorgeschlagen, rechtfertigte Medwedew die fast fünf Mal höhere Preisforderung. "Jetzt sollten die Politiker auch für ihre Worte gerade stehen." Er schloss nicht aus, dass beim Fallen des Ölpreises mittelfristig für die Ukraine ein Preis zwischen 160 und 180 Dollar möglich werde.

"Die Ära des billigen Gases ist vorbei", machte Medwedew klar. Die weltweit steigende Nachfrage nach Erdgas rechtfertige höhere Preise. Bei den Verbrauchern konkurriere Erdgas mit anderen Energieträgern. Erste Angaben über ein Gespräch der ukrainischen Ministers Platschkow mit dem Gasprom-Vorstandsvorsitzenden Alexej Miller wurden offiziell nicht bestätigt.

Der Sprecher des ukrainischen Parlaments, Wladimir Litwin, sagte, der Streit über den Gaspreis sei die Folge von Fehleinschätzungen früherer ukrainischer Regierungen. "Früher oder später musste der Streit eskalieren", sagte er in Kiew. "Der niedrige Preis für Gas hat die ukrainische Regierung und Wirtschaft nachlässig gemacht. Wir haben in den vergangenen 15 Jahren praktisch nichts gemacht, um Energie sparende Technologien einzuführen", sagte Litwin. Als eine erste Maßnahme beschlossen die ukrainischen Behörden, den Gaspreis für Privathaushalte ab dem 1. Januar um 25 Prozent zu erhöhen.

Georgien bot Russland am Mittwoch an, einen 25 Jahre währenden Preisnachlass für Gasimporte mit Anteilen an seinem Leitungsnetz zu bezahlen. Über die Pipeline durch Georgien erhält auch Armenien russisches Gas.