Jahreshöchststand bei Heizölpreisen - Nachfrage sehr hoch
Stand: 30.12.2010
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Mannheim/Halle - Der Heizölpreis hat zum Jahresende einen Höchststand erreicht. Gleichzeitig zieht aufgrund der Kälte die Nachfrage merklich an. Rund 77 Euro mussten Kunden für 100 Liter Heizöl, bei einer Abnahme von 3000 Litern, im bundesweiten Durchschnitt zuletzt bezahlen. Das sind laut Angaben des Energieportals Brennstoffhandel.de gut 15 Euro mehr als im Dezember 2009. Allein im letzten Monat erhöhte sich der Preis um vier Euro, wobei es regional zu Abweichungen nach oben oder unten kommen kann. Die Rohölpreise hatten im Dezember die Marke von 90 Euro pro Barrel (159 Liter) überschritten, während sie zuvor im Jahresverlauf meistens zwischen 70 und 85 Dollar gelegen hatten. So sind auch Ölprodukte wie Benzin, Diesel und Heizöl teurer geworden.
Gleichzeitig lässt die Kälte die Nachfrage nach Heizöl kräftig steigen. Das Plus im Vergleich zu mittelkalten Wintern liege derzeit bei rund 20 Prozent, sagte der Geschäftsführer des Verbandes für Energiehandel Südwest-Mitte (VEH), Hans-Jürgen Funke, in Mannheim der Nachrichtenagentur dpa. Vor allem bestellten in diesen Tagen Haushalte, die kurzfristig Heizöl brauchten. "Bei den anhaltenden Minustemperaturen wird der Tank einfach schneller leer", sagte Funke. Er schätzt, dass der Verbrauch zwischen 10 bis 20 Prozent höher ist als an milderen Wintertagen. "Die Heizung läuft ja momentan fast pausenlos."
Zu Lieferengpässen führt die erhöhte Nachfrage aber nicht. "Die Situation ist noch relativ entspannt", sagte Funke, dessen Verband rund 700 Energiehändler in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Hessen, Baden-Württemberg und Thüringen vertritt. Die Menschen, die mit einem leeren Tank anriefen, würden bevorzugt behandelt. "Es gilt das Prinzip, dass derjenige, der das Öl dringend braucht, vorgezogen wird", sagte er. Der Verband rät Haushalten, die jetzt ihre Tanks füllen, so viel zu tanken, dass sie über den Winter kommen.