Internationale Energieagentur erwartet Fracking-Boom
Stand: 19.06.2014
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Paris - Der Boom von Fracking-Öl in den USA wird nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) bis zum Ende dieses Jahrzehnts auf andere Länder überschwappen. Vor allem in Staaten wie Kanada, Russland und Argentinien seit mit einer deutlichen Ausweitung der Förderung zu rechnen, heißt es in einer am Dienstag in Paris vorgestellten Prognose. Zahlreiche Länder versuchten, die Erfolgsstory aus den USA nachzuahmen.
Konkret erwartet die IEA, dass die Produktion mit Hilfe des Fracking-Verfahrens außerhalb der USA bis 2019 auf 650.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag steigt. Für die Vereinigten Staaten selbst wird mit einer Verdoppelung der Fördermenge auf 5 Millionen Barrel pro Tag gerechnet. "Bis Ende des Jahrzehnts wird es Nordamerika möglich sein, zum Netto-Exporteur von Ölflüssigkeiten zu werden", meinte IEA-Chefin Maria van der Hoeven. Damit könnte die bisherige Abhängigkeit der USA von Energielieferungen der arabischen Golfstaaten Vergangenheit sein.
In Ländern wie Deutschland ist das sogenannte Fracking heftig umstritten. Bei der Methode werden tiefliegende Gesteinsschichten angebohrt. Das dort lagernde, eingepresste Öl oder Gas wird dann unter hohem Druck mit Hilfe von Chemikalien gelöst. Umweltschützer kritisieren das Verfahren, weil sie um das Grundwasser fürchten.