IEA: Opec flutet Weltmarkt weiter mit Öl
Stand: 15.04.2015
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Paris - Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hält nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) das Angebot an Rohöl auf dem Weltmarkt weiter hoch. Experten der IEA schätzen, dass das Ölkartell im März seine Fördermenge so stark angehoben hat wie seit fast vier Jahren nicht mehr.
Die Förderung habe im vergangenen Monat um 890.000 Barrel (je 159 Liter) auf durchschnittlich 31,02 Millionen Barrel pro Tag zugelegt, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Monatsbericht der IEA, einem Zusammenschluss von 29 Ölimporteuren.
Laut dem Bericht trugen die wichtigen Opec-Förderländer Saudi-Arabien, Irak und Libyen dazu bei, dass die Fördermenge des Kartells weiter über dem eigentlich anvisierten Ziel von 30 Millionen Barrel pro Tag liegt. Die Produktion der Opec liegt auch deutlich über der Nachfrage nach Rohöl aus den Ländern des Kartells. Die IEA-Experten schätzen, dass die Nachfrage nach Opec-Öl im zweiten Quartal nur bei durchschnittlich 28,5 Millionen Barrel lag. Die Ölminister des Kartells werden erst Anfang Juni wieder auf einem Treffen in Wien über die Fördermenge beraten.
Für Saudi-Arabien, dem größten Opec-Produzenten, bezifferte die IEA die März-Fördermenge auf durchschnittlich 10,1 Millionen Barrel pro Tag, ein Plus von 390.000 Barrel. Das Königreich habe damit die höchste Fördermenge seit September 2013 erreicht. "Die wichtigsten Förderstaaten der Opec wollen angeführt von Saudi-Arabien ihre Marktanteile verteidigen", erklärten IEA-Experten den Zuwachs bei der Fördermenge.
Für den Iran geht die IEA ebenfalls von einem Anstieg der Fördermenge im März aus. Hier bezifferten die Experten die Ölexporte im März auf 1,27 Millionen Barrel pro Tag, wobei die Ausfuhren nach China gestiegen seien. Nach Einschätzung der IEA stellen die Verhandlungen zwischen den westlichen Industriestaaten und dem Iran zur Beilegung des Atomstreits derzeit die größte Unsicherheit für den Ölmarkt dar. Es geht um die Frage, wie stark sich ein mögliches Ende der Wirtschaftssanktionen gegen den Iran auf die Ölexporte auswirken werde.
Auf der anderen Seite sieht die IEA aber auch eine steigende Nachfrage nach Rohöl auf dem Weltmarkt. Sie dürfte in diesem Jahr um 1,1 Millionen Barrel auf durchschnittlich 93,6 Millionen Barrel pro Tag zulegen. Damit erhöhte die Agentur ihre Schätzung aus dem Vormonat um 90.000 Barrel und begründete dies mit der Aussicht auf eine stärker wachsende Weltwirtschaft.
Unter anderem hatte die unverändert hohe Fördermenge der Opec dazu geführt, dass die Ölpreise seit dem vergangenen Sommer rasant gefallen sind. Zuletzt konnten sich die Ölpreise aber wieder etwas erholen.