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Hoffnung für Q-Cells: Investor aus Südkorea zeigt Interesse

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Magdeburg/Bitterfeld-Wolfen - Q-Cells darf wieder hoffen: Der südkoreanische Hanwha-Konzern will den insolventen Solarhersteller übernehmen. Dem Kauf müssen aber zunächst die Gläubiger zustimmen.

Ein entsprechender Vertrag wurde am Sonntag unterzeichnet, wie der Insolvenzverwalter Henning Schorisch am Abend mitteilte. Der Kaufvertrag stehe unter der Bedingung, dass die Gläubigerversammlung am 29. August der Veräußerung zustimme.

Q-Cells hatte Anfang April Insolvenz angemeldet. Zuletzt beschäftigte der einst weltgrößte Solarhersteller rund um den Globus 2200 Mitarbeiter, unter ihnen 1300 am Stammsitz in Bitterfeld-Wolfen und 500 in Malaysia.

Übernahmepreis in dreistelliger Millionenhöhe

Neben der Übernahme von Verbindlichkeiten in niedriger dreistelliger Millionenhöhe sieht der Kaufvertrag laut Schorisch außerdem einen Bar-Kaufpreis in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe vor. Der strategische Investor beabsichtige, den weitaus größten Teil der gesamten Q-Cells-Gruppe zu übernehmen, hieß es. Die Entscheidung, dieses Angebot anzunehmen, liege nun bei den Gläubigern.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) begrüßte das bisher erreichte Ergebnis. "Unsere Strategie geht offenbar auf. Das Ergebnis bestätigt unsere Auffassung, dass die Solarbranche in Sachsen-Anhalt eine Zukunft haben kann. Das Land wird weiterhin alles daran setzen, damit die weiteren Hürden genommen werden."

Der Magdeburger Regierungssprecher Franz Kadell verwies darauf, dass Sachsen-Anhalt aufgrund der Forderungen des Landes gegen den insolventen Q-Cells-Konzern bei der Auswahl der Investoren mitreden könne. "Das Land hat in der Gläubigerversammlung eine gewichtige Stimme", sagte Kadell der Nachrichtenagentur dpa.

Produktion soll in Deutschland bleiben

Hanwha ist der zehntgrößte südkoreanische Industriekonzern. Er könnte im "SolarValley" im Süden Sachsen-Anhalts sein zentrales Solar-Forschungszentrum aufbauen. Das Angebot der Südkoreaner beinhaltet nach dpa-Informationen, dass die Produktion in Deutschland fortgeführt wird. Beim benachbarten Solarkonzern Sovello war der Einstieg eines Investors gescheitert, weil er millionenschwere Unterstützung verlangte, die Produktion aber weitgehend nach Asien verlegen wollte.

Die deutsche Solarbranche ist in den vergangenen Monaten immer stärker unter Druck geraten. Als Auslöser einer ganzen Serie von Pleiten gilt die harte Konkurrenz aus China, wo Hersteller staatlich gestützt werden.