Heizperiode: Milder Winter hielt Energieverbrauch niedrig
Stand: 29.03.2016
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Hamburg - Im vergangenen Winter blieb der Energieverbrauch für die Heizung auf dem Niveau des Vorjahres. Wer eine Ölheizung hat, kam durch die niedrigen Kosten günstig weg. In der zu Ende gehenden Heizperiode verringerten sich die Heizkosten mit Öl um 29 Prozent, mit Gasheizung jedoch lediglich um drei Prozent, ermittelte das unabhängige Verbraucherportal Verivox.
Ein durchschnittliches Einfamilienhaus verursachte demnach von Oktober bis März Heizkosten von 679 Euro. Wer mit Gas heizte, musste dagegen im Durchschnitt 949 Euro bezahlen.
Heizen mit Gas rund 40 Prozent teurer
Unter dem Strich war das Heizen mit Gas damit um rund 40 Prozent teurer als mit Öl. Die Veränderungen sind nahezu komplett auf die Preise für die Brennstoffe zurückzuführen, nicht auf das Wetter. "Der vergangene Winter war erneut sehr mild", sagte Verivox-Sprecher Florian Krüger. "Im Vergleich zum Vorjahr war der Oktober deutlich kälter, der Dezember hingegen erheblich wärmer." Insgesamt mussten die Verbraucher von Anfang Oktober bis Ende März ungefähr gleich viel Heizenergie aufwenden wie im Jahr zuvor.
Verfall der Ölpreise als Ursache
Der dauerhafte Tiefststand beim Rohöl wirkt sich auch aufs Heizöl aus. Nordsee-Öl der Sorte Brent kostet derzeit knapp 40 Dollar je Barrel (159 Liter). Vor einem Jahr waren es noch 55 Dollar. Heizöl kostet aktuell rund 46 Euro für 100 Liter (bei Abnahme von 3000 Litern, inklusive Mehrwertsteuer). Vor einem Jahr waren es noch mehr als 60 Euro für die gleiche Menge, vor zwei Jahren rund 80 Euro. Mit einem baldigen Anstieg der Ölpreise ist bei der derzeitigen Entwicklung nicht zu rechnen. Roh- wie Heizöl dürften also weiter günstig bleiben.
Gaskunden sparen beim richtigen Anbieter
Die Tarifpreise für Gas sind dagegen nur wenig gefallen. Der Verivox-Verbraucherpreisindex steht bei 6,26 Cent je Kilowattstunde, im Vergleich zu 6,56 Cent vor einem Jahr. Das ist ein Rückgang von lediglich 4,6 Prozent. Das bedeutet jedoch auch, dass sich für Gaskunden ein Tarifvergleich lohnen kann. Denn es gibt Anbieter, die die sinkenden Einkaufspreise an Kunden weitergeben. Die Preisunterschiede zwischen den teuersten und den günstigsten Angeboten summieren sich für eine Familie je nach individuellem Verbrauch auf mehr als 600 Euro im Jahr. Gaskunden können je nach Wohnort unter mehr als 100 Anbietern wählen.
Anschaffungskosten und Preisschwankungen berücksichtigen
Die Brennstoffkosten sind jedoch nur ein Element bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit eines Heizungssystems. Zu berücksichtigen sind ebenso Anschaffungs- beziehungsweise Kapitalkosten sowie Wartungskosten, Lebensdauer und laufende Investitionen. Zudem schwanken die Kosten für Öl und Gas über die Lebensdauer einer Öl- oder Gasheizung. In der Vergangenheit war Gas über etliche Jahre hinweg deutlich günstiger als Heizöl.